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Geheimnisse der Immobilienmaklersprache

Viele Immobilienmakler verwenden in ihren Anzeigen Botschaften, um mit Kunden auf jeden Fall in Kontakt treten zu können, wobei sie dann mitunter eine andere Immobilie erfolgreich vermitteln als jene, wegen der der Suchende ins Maklerbüro gekommen ist. Typisch für solche Makler-Botschaften sind Umschreibungen der tatsächlichen Verhältnisse, die man aber leicht durchschauen kann:

  • Liebhaberobjekt: Die Immobilie könnte stark renovierungsbedürftig sein. Oder sie liegt außerhalb des Preisrahmens für die betreffende Gegend. Weiters ist möglich, dass das Objekt exponiert liegt, also der Weg vom Auto zum Haus ein weiter ist.
  • Zentrale verkehrsgünstige Lage: Wahrscheinlich liegt die Immobilie an einer stark befahrenen Straße. Es ist mit Lärm und Abgasen zu rechnen. Damit muss man in der Stadt aber natürlich immer rechnen.
  • Wohnanlage mit viel Entwicklungspotenzial: Es ist anzunehmen, dass man jahrelang auf oder nahe einer Baustelle lebt. Das trifft bei Wohnprojekten zu, die in Abschnitten gebaut werden.
  • Schnäppchen für Schnellentschlossene: Vermutlich handelt es sich bei dem Objekt um einen Ladenhüter. Der Anbieter versucht, Verkaufsdruck aufzubauen.
  • Familienfreundliche Wohngegend: Hier wohnen viele kinderreiche Familien. Tagsüber kann es munter zugehen. Nachts sollte es aber sehr ruhig sein – auch wegen der verkehrsberuhigten Straßen.
  • Biotop im Garten: Das kann sich auch als Schlammtümpel entpuppen. Das ist nichts für jemanden, der einen klassischen Garten haben möchte, möglicherweise aber für engagierte Hobby-Gärtner.
  • Unverbaute Sicht: Die Immobilie garantiert einen schönen Ausblick – zum Zeitpunkt des Kaufs. Das heißt aber nicht, dass es keine Bauvorhaben oder kein Bauland in der Nähe geben kann.
  • Umgebung mit hohem Freizeitwert: Ein Gebiet für Wochenendausflügler. Lärm, kaum Parkplätze. In der Stadt könnte es sich um ein Szeneviertel handeln. Für Nachtschwärmer interessant.

Quelle: OÖN vom 28. August 2010


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