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Epigenetische Erklärung des Jo-Jo-Effekts

Hinte et al. (2024) zeigten, dass Fettgewebe nach einer Gewichtsreduktion eine epigenetische Erinnerung an Übergewicht behält, was die langfristige Gewichtskontrolle erschwert. Mithilfe von Einzelkern-RNA-Sequenzierung wurde gezeigt, dass sowohl menschliches als auch Maus-Fettgewebe nach signifikantem Gewichtsverlust weiterhin transcriptionelle Veränderungen aufweist. Darüber hinaus wurden epigenetische Veränderungen in Maus-Fettzellen festgestellt, die deren Funktion negativ beeinflussen und ihre Reaktion auf Stoffwechselreize stören. Diese epigenetische Erinnerung trägt zur beschleunigten Gewichtszunahme nach Diäten bei und könnte den häufig auftretenden Jo-Jo-Effekt erklären. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die epigenetischen Veränderungen in Fettzellen und anderen Zelltypen langfristig die Reaktion auf eine obesogene Umgebung prädisponieren. Ein physisches und soziales Umfeld, das ungesundes Essverhalten und wenig körperliche Betätigung bedingt, wird oft als ein adipogenes Umfeld (obesogenic environment) bezeichnet. Das physische adipogene“Umfeld beinhaltet Elemente, die sich auf Ernährung und körperliche Betätigung beziehen. Das gezielte Angehen dieser Veränderungen könnte zukünftige Ansätze zur besseren langfristigen Gewichtsregulation und Verbesserung der Gesundheit fördern.

Literatur

Hinte, L. C., Castellano-Castillo, D., Ghosh, A., Melrose, K., Gasser, E., Noé, F., Massier, L., Dong, H., Sun, W., Hoffmann, A., Wolfrum, C., Rydén, M., Mejhert, N., Blüher, M. & von Meyenn, F. (2024). Adipose tissue retains an epigenetic memory of obesity after weight loss. Nature, 636, 457–465.


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