Die Fähigkeit, mit den Fingern zu rechnen, ist bei Kindergartenkindern im Alter von fünf bis sechs Jahren besonders ausgeprägt. Daher ist es empfehlenswert, diese Fähigkeit bei Kindern dieses Alters zu fördern, sofern sie noch nicht vorhanden ist. Das Zusammenzählen mit den Fingern verbessert die Rechenleistung von Kindern deutlich. In vorangehenden Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass Kinder, welche die Finger zum Rechnen nutzen, als intelligent gelten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie bereits in der Lage sind, das Abstraktionsniveau zu erreichen, um zu verstehen, dass eine Menge auf verschiedene Weise dargestellt werden kann. Erst ab dem Alter von acht Jahren kann das Rechnen mit den Fingern auf mathematische Schwierigkeiten hindeuten.
Die Studie von Poletti et al. (2024) fokussierte auf fünf- und sechsjährige Kindergartenkinder, die hauptsächlich in Frankreich leben, und untersuchte ihre Fähigkeiten zur Lösung einfacher Additionsaufgaben. Die Ergebnisse der Studie sind auch deshalb von großem Wert, da sie erstmals eine konkrete Antwort auf die seit langem bestehende Frage liefern, ob Lehrkräfte Kindern ausdrücklich beibringen sollten, ihre Finger zum Lösen von Additionsaufgaben zu verwenden, insbesondere solchen, die dies nicht von sich aus tun. Die Befunde legen nahe, dass das Training des Fingerrechnens bei über 75 Prozent der Kindergartenkinder wirksam ist. Der nächste Schritt besteht in der Untersuchung der Ursachen für die geringe Responsivität bei den übrigen 25 Prozent der Kinder.
Literatur
Poletti, C., Krenger, M., Létang, M., Hennequin, B., & Thevenot, C. (2024). Finger counting training enhances addition performance in kindergarteners. Child Development, 00, 1–18, doi;10.1111/cdev.14146
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