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Ähnliche Sprachmuster schaffen Vertrauen in einer Kommunikation

Sprache ist das Fundament der menschlichen Kommunikation, die es ermöglicht, seine Ideen und Gefühle miteinander zu teilen. Erfolgreiche Kommunikation beruht jedoch auf einer gemeinsamen Vereinbarung über die Bedeutung von Wörtern im Kontext. Zum Beispiel kann das Wort Erkältung die Temperatur, ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine Virusinfektion beschreiben, je nach Kontext. Diese kontextuelle Bedeutung der Sprache befindet sich in einem gemeinsamen Raum zwischen Menschen in einer Gemeinschaft von Sprechern: Wörter absorbieren vorübergehende, vereinbarte Bedeutungen, die für ihre Verwendung und ihren Kontext spezifisch sind. Ohne eine gemeinsame Vereinbarung wäre es für Fremde unmöglich, sich gegenseitig zu verstehen. Zum Beispiel können Sprecher nur verstehen, ob das Wort Kälte im Satz „Du bist so kalt wie Eis“ auf ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine physische Temperatur bezieht, wenn sie den Gesprächskontext verstehen.

Menschen kooperieren lieber mit anderen, die ähnliche sprachliche Formulierungen verwenden. Das zeigt eine Studie von Metzinger et al. (2024) mit hundert englischsprachigen Teilnehmern in einem Geldspiel. Man fand dabei heraus, dass die Teilnehmer in der Tat syntaktisch ähnliche Gesprächspartner als Kooperationspartner bevorzugten, allerdings nur dann, wenn die Teilnehmer mit ihren natürlich bevorzugten Konstruktionen kommunizieren konnten. Wenn die Teilnehmer dagegen gezwungen waren, mit nicht bevorzugten Konstruktionen zu kommunizieren, kooperierten sie eher mit den Partnern, die ihrer natürlichen Präferenz entsprachen, als mit denen, die ihrem offenen Sprachgebrauch entsprachen.

Dieses Ergebnismuster ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Teilnehmer repräsentationale Angleichung (d. h. Angleichung sowohl an sprachliche Merkmale als auch an ihre mentalen Repräsentationen) höher bewerten als zufällige verhaltensbezogene Angleichung (d. h. oberflächliche Konvergenz an ähnliche sprachliche Merkmale während der Interaktion). Entscheidend für diese Präferenz ist also das Gefühl von Gruppenzugehörigkeit gewesen, wobei schon kleine sprachliche Unterschiede, die man vielleicht gar nicht bewusst wahrnimmt, eine Rolle für die Kooperationsbereitschaft spielen können.

Dies liegt offenbar daran, dass die Übereinstimmung in der Repräsentation ein potenzieller Indikator für die Gruppenzugehörigkeit ist und mit gruppeninternen Vorteilen wie Reputation, Reziprozität und normativem Verhalten verbunden sein kann. Diese Vorteile können die Vorteile einer einfachen Verhaltensanpassung überwiegen, die ein potenzieller Indikator für die Kooperationsbereitschaft anderer sein könnte. Dies hat vermutlich wichtige Auswirkungen auf die Kommunikation in interkulturellen Gemeinschaften.

Literatur

Matzinger, T., Placinski, M., Gutowski, A., Lewandowski, M., Zywiczyzski, P., & Wacewicz, S. (2024). Inherent linguistic preference outcompetes incidental alignment in cooperative partner choice. Language and Cognition, 1-18, doi:10.1017/langcog.2024.27.
Stangl, W. (2024, 5. August). Kommunikation und Sprache. Stangl notiert ….
https://notiert.stangl-taller.at/allgemein/kommunikation-und-sprache/.


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