Der Umgang mit an Alzheimer erkrankten Menschen ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn sie mit Aggression reagieren. Die plötzlichen Wutausbrüche und Aggressionen können für Angehörige und Pflegekräfte eine hohe Belastung darstellen. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, zu erkennen, dass diese Verhaltensweisen nicht persönlich gemeint sind, sondern allein durch die Krankheit bedingt.
Die Betroffenen leben zunehmend in einer eigenen, mitunter verwirrenden Realität. Gewohnte Abläufe und Verhaltensweisen werden von den Betroffenen als fremd wahrgenommen, zudem ist eine Desorientierung im Hinblick auf die eigene Person sowie die Umwelt zu beobachten. Dies resultiert in einem Gefühl der Unsicherheit, Angst und Frustration, welches sich schließlich in aggressiven Ausbrüchen manifestiert. Unter Umständen werden laute Geräusche oder grelles Licht von den Betroffenen als unerträgliche Reizüberflutung wahrgenommen. Alternativ dazu kann es zu einer Bedrohungswahrnehmung durch eine als harmlos eingestufte Geste oder Frage kommen, da deren Bedeutung nicht mehr erfasst werden kann.
Die Situation stellt für Angehörige eine Herausforderung dar, da es ihnen nicht leicht fällt, in diesen Momenten die nötige Ruhe und Geduld aufzubringen. Der mit der Erkrankung einhergehende Schmerz kann für die Angehörigen eine überwältigende Erfahrung sein. In manchen Fällen sind Angehörige mit den plötzlich auftretenden Wutausbrüchen überfordert. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, sich kurz zu distanzieren, um eine Möglichkeit zur Reflexion und Sammlung zu haben. Es ist ratsam, sich zurückzuziehen, anstatt den Erkrankten zurechtzuweisen oder zu belehren. Eine solche Handlung würde die Situation weiter eskalieren lassen.
Empfehlenswert ist ein wertschätzender und feinfühliger Umgang mit dem Alzheimer-Patienten. Eine langsame und einfache Sprache sowie die Einbeziehung von Gesten und Körpersprache können dabei helfen, sich in die Gedankenwelt des Betroffenen einzufühlen und Sicherheit zu vermitteln. Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können, eignen sich in diesem Kontext besonders gut. Mit dieser einfühlsamen Haltung lassen sich aggressive Verhaltensweisen oft beruhigen und der Betroffene in der Krise unterstützen.
Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. aus Düsseldorf bietet einen Ratgeber „Leben mit der Diagnose Alzheimer“, der bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf oder bei dem unten genannten Link bestellt werden kann. In diesem Ratgeber finden sich Hinweise darauf, wie die Wohnung für an Alzheimer erkrankte Menschen gestaltet werden kann. Diese sollten in ihrem Zuhause genügend Raum für Bewegung haben, wobei Stolperfallen wie hohe Teppiche oder Elektrokabel auf dem Boden vermieden werden sollten. Die Sicherheit auf Treppen kann durch Markierungen der Treppenstufen mit breitem gelbem Klebeband oder die Montage eines zusätzlichen Handlaufs erhöht werden. Im Badezimmer verhindern Gummimatten oder rutschfeste Streifen am Dusch- oder Wannenboden Stürze genauso wie Haltegriffe an der Wand, wobei ein Stuhl oder Hocker in der Dusche für zusätzliche Sicherheit sorgt. Durch Markieren der Wasserhähne, etwa Rot für heiß und Blau für kalt, und eine Einstellung der Heißwassertemperatur von unter 45 Grad können Verbrühungen verhindert werden. In der Küche sollten Messer, Scheren und andere Utensilien, die gefährlich werden könnten, weggeschlossen werden.
Link: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/broschueren-downloads/leben-mit-der-diagnose-alzheimer/ (22-08-28)
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