Forschende konnten den Ursprung des Stotterns im Gehirn lokalisieren und strukturelle Veränderungen in einem bestimmten Gehirnnetzwerk bei stotternden Menschen feststellen. Dieser Durchbruch könnte neue Wege für die Behandlung von Stottern eröffnen. Stottern ist eine neurologisch bedingte Störung des Redeflusses, die für Betroffene mit Belastungen verbunden sein kann, da Mitmenschen oft negativ darauf reagieren.
Betroffene wiederholen ungewollt Silben und Laute, dehnen Laute und können blockiert sein, was zu Unsicherheit und körperlichen Reaktionen wie Erröten und Schwitzen führen kann. Stottern sagt jedoch nichts über den Charakter oder die Intelligenz eines Menschen aus, da Betroffene genau wissen, was sie sagen wollen, aber vorübergehend nicht flüssig sprechen können.
In der Vergangenheit wurde Stottern als psychische oder emotionale Störung angesehen. Neuere Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es sich dabei um eine neurologische Störung der Sprachproduktion im Gehirn handelt. Forschende aus Finnland haben strukturelle Veränderungen in einem bestimmten Bereich des Gehirns, dem Putamen, bei stotternden Menschen identifiziert. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass Stottern unabhängig von genetischen oder neurologischen Ursachen im gleichen Netzwerk entsteht.
Obgleich derzeit keine effektiven pharmakologischen Behandlungsmethoden für Stottern existieren, könnten potenzielle neue Therapieformen wie die tiefe Hirnstimulation in Zukunft neue Perspektiven eröffnen. Therapeutische Ansätze wie Fluency Shaping und Stottermodifikation basieren auf einer Veränderung der Sprechweise, einer Erleichterung der Sprechbeginns sowie einer Reduktion von Ängsten. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Betroffenen zu ermutigen, sich schwierigen Situationen zu stellen und offen mit ihrem Stottern umzugehen, um einer sozialen Isolation vorzubeugen.
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