Zum Inhalt springen

Die Formen des Gedächtnisses

Die verschiedenen Gedächtnisformen werden nach unterschiedlichen Kriterien eingeteilt, z.B. nach der Dauer, für die die aufgenommenen Informationen in den verschiedenen Gedächtnisformen gespeichert werden, oder auch nach Inhalten oder Bewusstseinsebenen. Diese verschiedenen Gedächtnisformen stehen in Wechselwirkung zueinander, so dass eine klare Abgrenzung nicht möglich ist, d.h. die Gedächtnisformen überlappen und beeinflussen sich gegenseitig.

  • Das sensorische Gedächtnis speichert Informationen, die der Mensch über seine Sinne aufnimmt, für einen sehr kurzen Zeitraum, d.h. Geräusche, Gerüche, Bilder und andere Sinneseindrücke werden für Bruchteile von Sekunden bis zu wenigen Sekunden gespeichert.
  • Das Kurzzeitgedächtnis kann Informationen für etwa eine Minute speichern, was in etwa der Zeit entspricht, die benötigt wird, um das Geschehen um einen herum zu analysieren, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
  • Die vorübergehende Speicherung von Informationen im Arbeitsgedächtnis ermöglicht die aktive Verarbeitung von Informationen, um Aufgaben zu lösen oder zu verstehen, z. B. Kopfrechnen.
  • Das Langzeitgedächtnis speichert Informationen über einen unbegrenzten Zeitraum, wobei durch wiederholtes Lernen oder durch emotionale Assoziationen die Informationen im Gedächtnis gefestigt werden und jederzeit abgerufen werden können.
  • Das semantische Gedächtnis speichert theoretische Informationen, die nicht direkt mit der eigenen Erfahrung in Verbindung stehen, es ist also ein Speicher für allgemeines Wissen, einschließlich Vokabeln, Fakten und Konzepten.
  • Das episodische Gedächtnis speichert autobiographische Informationen oder Informationen über eigene Erfahrungen und Erlebnisse, z.B. wer die erste Liebe war, was man am letzten Wochenende gemacht hat.
  • Das prozedurale Gedächtnis ist an der Erinnerung an motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten beteiligt, d. h. es steuert die eigenen Aktivitäten und ist dafür verantwortlich, dass man automatisch Auto fahren, schreiben, ein Instrument spielen oder ein bekanntes Gericht zubereiten kann.
  • Das implizite Gedächtnis erfordert keine bewusste Anstrengung, um Informationen abzurufen, z. B. wenn man ein Lied singt, das man gut kennt, oder sich die Schuhe bindet.
  • Das explizite oder deklarative Gedächtnis erfordert eine bewusste Anstrengung, um sich zu erinnern, z. B. wenn man eine Telefonnummer wählt oder eine Prüfungsfrage beantwortet.
  • Das retrospektive Gedächtnis ermöglicht es, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern, z. B. was man gestern Abend gegessen hat.
  • Das prospektive Gedächtnis ermöglicht es Menschen, sich an zukünftige Ereignisse zu erinnern, z. B. an welchen Tag und zu welcher Uhrzeit der nächste Arzttermin ist.

Nachricht ::: Stangls Bemerkungen ::: Stangls Notizen ::: Impressum
Datenschutzerklärung ::: © Werner Stangl :::





Schreibe einen Kommentar