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Soll man in der Früh die Snooze-Taste (Schlummertaste ) drücken oder nicht?

Die Snooze-Taste oder Schlummertaste am Wecker oder am Smartphone zu drücken ist für viele Menschen eine gängige Praxis, um in den Tag zu starten. Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass Menschen, die morgens die Schlummerfunktion betätigen, oft wieder einschlafen, denn der Körper beginnt einen neuen Schlafzyklus und schüttet Hormone aus, um eine neue Schlafphase einzuleiten. Schrillt dann der Wecker nach der Snooze-Zeit noch einmal, reißt er die Betroffenen aus der Schlafphase, sodass man sich schlaftrunken und müde fühlt. Wenn man nämlich durch die Schlummerfunktion immer wieder kurz wegnickt, verlangsamt sich dieser hormonale Prozess, der für den restlichen Tag eher schlapp machen kann. Zwar trifft das nicht auf alle Menschen zu, denn es gibt viele Menschen, die eher schrittweise aufwachen sollten, etwa Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck, die nicht sofort beim ersten Weckerton aus dem Bett springen können. Nicht nur der Schlaf sondern auch das richtige Aufwachen ist also sehr individuell. Besser als das Drücken der Schlummer-Taste ist die Einführung einfacher Routinen, die den Start in den Tag zu erleichtern (Stangl, 2011).

In zwei Studien haben nun Sundelin, Landry & Axelsson (2023) die Prädiktoren und Auswirkungen dieses Schlummerns nochmals eingehend untersucht. In der ersten Studie beschrieben die Befragten ihre Aufwachgewohnheiten und bestätigten, dass Schlummern weit verbreitet ist, insbesondere bei jüngeren Menschen und späteren Chronotypen. Auch morgendliche Schläfrigkeit und kürzerer Schlaf waren bei diesen Schlummernden häufiger anzutreffen. In der zweiten Studie handelte es sich um eine Laborstudie mit Polysomnographie mit gewohnheitsmäßigen Schläfern, die zeigte, dass ein 30-minütiges Schläfchen die Leistung bei kognitiven Tests direkt nach dem Aufstehen im Vergleich zu einem abrupten Aufwachen verbesserte oder zumindest nicht beeinträchtigte. Statistische Faktoren wiesen dabei auf eine unterschiedliche Stärke dieser Evidenz hin, denn Schlummern führte zu etwa 6 Minuten verlorenem Schlaf und verhinderte gleichzeitig das Aufwachen aus dem Slow-wave-Schlaf. Es gab hingegen keine eindeutigen Auswirkungen des Schlummerns auf die Cortisol-Wachreaktion, die morgendliche Schläfrigkeit, die Stimmung oder die nächtliche Schlafarchitektur.

Eine kurze Snooze-Phase könnte also dazu beitragen, die Schlafträgheit bei späten Chronotypen und Menschen mit morgendlicher Schläfrigkeit zu verringern, ohne den Schlaf wesentlich zu stören.

Literatur

Sundelin, Tina, Landry, Shane & Axelsson, John (2023). Is snoozing losing? Why intermittent morning alarms are used and how they affect sleep, cognition, cortisol, and mood. Journal of Sleep Research, doi:10.1111/jsr.14054.
Stangl, W. (2011, 23. März). Der Schlaf. [werner stangl]s arbeitsblätter.
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SCHLAF/


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