Das menschliche Gehirn verfügt bei seiner Geburt über eine neuronale Grundausstattung, die es dem Neugeborenen gestattet, etwa etwas zu greifen oder Dinge wahrzunehmen, wobei sich dieses Grundnetzwerk neuronaler Verbindungen mit den körperlichen und sensorischen Erfahrungen, die das Kind vor und nach der Geburt macht, weiter ausformt. Je mehr der dabei entstehenden Synapsenverbindungen in Anspruch genommen, angewendet und erweitert werden, desto differenzierter ist das neuronale System des Kleinkindes. Ist etwa die Grundausstattung eines Kindes bereits eingeschränkt, entweder durch genetische Bedingungen, durch vorgeburtliche Fehlentwicklungen oder durch Geburtsfehler, kann es nicht die Erfahrungen sammeln wie ein vergleichbares Kind, das mit einer gesunden Struktur geboren wird. Es gibt genetische Konstitutionen, etwa bei Kindern, die hochbegabt sind oder die die Fähigkeiten eines Genies in sich tragen, wofür das Gehirn die entscheidende Voraussetzung bildet. Jedoch kann ein noch so mit genetischer Genialität ausgestatteter Mensch diese nicht ausbilden, wenn ihm dafür nicht eine fördernde Umgebung zur Verfügung steht. So prägt die Sprache einen Menschen, wobei etwa die Gewohnheit, dass Kinder meist zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr immer wieder die gleichen Warum-Fragen stellen, diese auch mehrfach beantwortet werden muss, denn das ist für deren geistige Entwicklung wichtig. Erst wenn Kinder etwas älter sind, kann man sie aber dazu veranlassen, sich selbst zu überlegen, was der Grund für etwas sein könnte oder sie dazu bringen, selber sich die Informationen zusammenzusuchen. Schon von Anfang an sind Emotionen für den Lernprozess der Kinder ganz entscheidend, denn alle eingehenden Informationen und Sinnesreize werden im limbischen System, das an der Grenze zwischen Großhirn und Zwischenhirn liegt, gefühlsmässig bewertet. Wenn ein Kind etwas schön und angenehm findet, werden dabei zusätzlich hormonelle Prozesse ausgelöst, die das Denken und somit die Entwicklung des Gehirns fördern. Bekanntlich unterstützt die Emotionalität wesentlich das neuronale Verankern und das Behalten von einmal Gelerntem.
Literatur
https://www.technik-und-wissen.ch/detail/kuenstliche-intelligenz-so-lernen-menschen.html (20-11-02)
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