Das Gehirn von Menschen mit großem Allgemeinwissen ist besonders effizient vernetzt, haben Gehirnscans gezeigt, d. h., je mehr Wissensinhalte ein Mensch gespeichert hat, desto stärker sie die Verknüpfungen verschiedener Gehirnareale. Diese gute Verknüpfung hilft dem Gehirn dabei, die komplexen Teilinformationen des Wissens abzurufen und zu integrieren. Genç et al. (2019) haben mit bildgebenden Verfahren gezeigt, dass das Niveau des Allgemeinwissens eng mit der strukturellen Vernetzung des Gehirns verknüpft ist, und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. Menschen mit viel Allgemeinwissen zeigen demnach auch eine besonders effiziente Vernetzung ihres Gehirnswobei die funktionelle Verschaltung des Gehirns demnach nicht nur das Lernen und Merken neuer Informationen fördert, sondern offenbar auch ihr späteres Abrufen erleichtert. Man nimmt an, dass einzelne Wissensinhalte in Form von Teilinformationen über das gesamte Gehirn verstreut sind, und um die Informationen, die in unterschiedlichen Gehirnarealen abgelegt sind, zusammenzufügen und einen Wissensinhalt erfolgreich abzurufen, ist eine effiziente Vernetzung des Gehirns unabdingbar. Eine effizientere strukturelle Vernetzung des Gehirns trägt zu einer besseren Integration der Teilinformationen bei und führt somit zu besseren Ergebnissen in einem Allgemeinwissenstest.
Literatur
Genç, E., Fraenz, C., Schlüter, C., Friedrich, P., Voelkle, M. C., Hossiep, R. & Güntürkün, O. (2019). The Neural Architecture of General Knowledge. Eur. J. Pers., doi:10.1002/per.2217.
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