In Aufbau und Funktionsweise ähneln sich die Gehirne von Menschen und Makaken stark, denn beide scheinen nach den gleichen Prinzipien zu funktionieren. Neurowissenschaftler haben nun Unterschiede zwischen der Software von Menschen und Affengehirnen entdeckt, indem sie eine Technik anwenden, die einzelne Neuronen verfolgt, und zwar wurde die elektrische Aktivität von insgesamt 750 Neuronen in der Amygdala und und im Gyrus cinguli gemessen.
Man entdeckte dabei, dass das menschliche Gehirn Robustheit – ein Maß dafür, wie gut Neuronensignale synchronisiert sind – gegen eine höhere Effizienz in der Informationsverarbeitung eintauscht. Im Vergleich zum Makakengehirn arbeitet das Menschengehirn weniger synchron, wodurch das Gehirn des Menschen flexibler ist und eine differenziertere Reaktion auf Reize möglich ist, allerdings eben um den Preis höherer Störanfälligkeit.
Offenbar kann kein Gehirn gleichzeitig robust und effizient sein, sondern die Balance zwischen Robustheit und Flexibilität ist ausschlaggebend.
Literatur
Abbott, A. (2019). Pioneering brain study reveals ‘software’ differences between humans and monkeys. Nature, 565, 410-411.
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