Folgende sechs Kriterien weisen auf eine Online-Abhängigkeit hin; treffen drei davon zu, kann man von einer Abhängigkeit ausgehen:
- Verlangen: Ein kontinuierlicher und unbezwingbarer Drang, online zu sein.
- Steigerung: Man muss die Dosis ständig steigern.
- Kontrollverlust: Wenn man sich vornimmt, zwei Stunden zu spielen, dann aber vier oder noch mehr Stunden vor dem Bildschirm zu sitzen.
- Entzugserscheinungen: Wenn man offline ist, wird man gereizt oder bekommt Angstzustände.
- Vernachlässigung: Obwohl man merkt, dass die Sucht zu Problemen im Alltag führt, verändert man sein Verhalten nicht.
- Zentrierung: Das ganze Leben dreht sich nur ums Internet; Sport oder Treffen mit Freunden werden abgesagt.
Kleiner Test zur Onlinesucht für Eltern: Ist mein Kind internetsüchtig?
Beim Deutschen Suchtkongress in Berlin 2016, bei dem neue Ansätze zur Diagnostik und Therapie der Online-Sucht vorgestellt wurden, zeigte sich, dass Online-Sucht in erster Linie maskulin bestimmt ist. Zwei unterschiedliche Studien aus der Universität Erlangen und dem kriminologischen Institut Hannover konnten unabhängig voneinander zeigen, dass eine hohe pränatale Androgenexposition eine hypermännliche Organisation des Gehirns, das Entstehen einer Online-Sucht begünstigt. Man nimmt an, dass präfrontal vermittelte Kontrollprozesse bei Internet-Sexsucht reduziert sind, wobei Menschen mit Online-Sexsucht, vor allem Männer mittleren Alters waren, die sich durch einen guten Bildungsstand und gute soziale Integration bei beruflichem Erfolg auszeichneten. In den Persönlichkeitsdimensionen zeichnen sich Online-Sexsüchtige durch niedrige Extraversion, hohe Neurotizismuswerte sowie geringe Gewissenhaftigkeit aus. Diese Gruppe wies häufiger Kindheitstraumatisierungen (emotionaler und körperlicher Missbrauch, emotionale Vernachlässigung) verglichen mit Online-Spielsüchtigen und der Normalbevölkerung auf.
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