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Zeigegesten

Ein Fingerzeig bzw. die Zeigegeste, wenn also eine Person den Zeigefinger ausstreckt, kann manchmal missverständlich sein, denn der eigene Betrachtungspunkt liegt beim Fingerzeig höher als der des Außenstehenden. Zeigegesten werden deshalb oft fehlinterpretiert, was man zum Beispiel bei Kleinkindern und ihren Eltern beobachten kann.

In einer Studie untersuchte man, wie Menschen auf etwas zeigen, wobei jeweils zwei Versuchsteilnehmer die Anweisung erhielten, auf die Stelle zu zeigen, auf die der andere Teilnehmer gerade gezeigt hat. Dabei kletterten die Fingerspitzen der Zeigenden immer höher, denn sie zeigten nie auf denselben Punkt. Offensichtlich zeigen Menschen nach geometrischen Regeln, die sich aber von den geometrischen Regeln unterscheiden, die zur Interpretation von Zeigegesten herangezogen werden. Derjenige, der auf etwas deutet, bringt aus seiner Perspektive die Fingerspitze auf eine Linie, mit seinem Auge und dem Objekt. Wer nun dem Zeigefinger des anderen mit seinem Blick folgt, der schaut schlicht und ergreifend zu hoch. Der Grund: Seine Perspektive ist eine andere. Der Adressat nimmt die zeigende Person mit ins Bild und verlängert die Linie, die sich aus dessen Schulter, Arm und Zeigefinger ergibt.

Man sollte sich beim Zeigen daher bewusst sein, dass mit Zeigegesten nicht allein getan ist und darum auch die Sprache als zusätzliche Informationsquelle nutzen, d. h., auch möglichst genau beschreiben, was man sieht. Auch kann es hilfreich sein, einfach etwas tiefer zu deuten, als einem selbst richtig erscheint.

Quelle
http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/psychologie/warum-wir-nie-sehen-was-andere-uns-zeigen-aid-1.5719327 (16-01-29)


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