Zur Identifikation von holistischem und serialistischem Herangehens an Aufgaben und zur Ermittlung der persönlichen Lernstrategie hat Gordon Pask ein Lernstilinventar entwickelt, das typisch holistisches bzw. serialistisches Denken widerspiegelt und bei dem Fragen auf einer sechsstufigen Skala mit einer Häufigkeitseinschätzung zwischen „immer“, „sehr oft“, „häufig“, „manchmal“, „selten“ und „nie“ zu beantworten sind (vgl. de Souza Ide, 2004).
Holistisch
Wenn ich mir etwas Neues aneigne, betrachte ich stets mehrere Aspekte des Themas gleichzeitig.
Wenn ich mit einem neuen Lehrbuch beginne, verschaffe ich mir erst einmal einen Überblick, indem ich den Gesamttext überfliege bzw. in dem Buch hin und her blättere.
Es fällt mir leicht, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Themenbereichen zu erkennen.
Es bereitet mir Schwierigkeiten, wenn in Prüfungen Definitionen, Daten, Fakten oder andere „Feinheiten“ abgefragt werden.
Mir ist es wichtiger, zunächst die Gesamtbedeutung eines Textes zu erfassen, als mir bestimmte Fakten und einzelne Aussagen einzuprägen.
Es wird für mich erst richtig spannend, wenn sich Themen als komplex und facettenreich entpuppen.
Ich mag Aufgaben, bei denen verschiedene Standpunkte miteinander verglichen und gegeneinander abgewogen werden müssen.
Beim Lesen fremdsprachiger Texte vertrete ich das Prinzip „Mut zu Lücke“, d. h. ich ziehe kein Wörterbuch heran, solange ich den groben Zusammenhang noch verstehe.
Wenn ich anderen etwas erkläre, neige ich zum Ausschweifen.
Ich langweile mich, wenn ein Lehrer nicht auch einmal vom Kernthema abschweift und inhaltliche „Exkurse“ bietet.
Wenn ich neue Informationen aufnehme, denke ich oft an Dinge aus anderen Zusammenhängen (z. B. ähnliche oder entgegengesetzte Sachverhalte, Anwendungsmöglichkeiten usw.).
Serialistisch
Wenn ich einen neuen Sachverhalt lerne, konzentriere ich mich darauf, die dargestellten Inhalte Schritt für Schritt nachzuvollziehen.
Wenn ich mich mit einem Fachbuch auf eine Prüfung vorbereite, gehe ich erst zum nächsten Kapitel über, wenn ich das vorhergehende Kapitel gründlich durchgearbeitet habe.
Ich stelle im Unterricht gezielte, eng gefasste Fragen, auf die es knappe, konkrete Antworten gibt.
Ich beiße mich beim Lernen oft an Details fest und sehe „den Wald vor lauter Bäumen nicht“.
16. Bei der Vorbereitung auf eine Prüfungsarbeit halte ich mich an das Prinzip: Es ist besser, einige Sachen richtig „draufzuhaben“ als von allem etwas zu wissen.
Es kommt vor, dass ich Definitionen auswendig lerne, ohne zu wissen, was sie eigentlich genau bedeuten.
Es verwirrt mich, wenn im Unterricht viele Informationen gleichzeitig auf mich einstürmen.
Auf mein Gedächtnis ist Verlass.
Wenn in einem Text ein Fremdwort auftaucht, das ich nicht verstehe, schlage ich es gleich nach.
Wenn ich fachliche Fragen beantworte, halte ich mich an die wesentlichen Fakten.
Ich mag es, wenn klar definierte und überschaubare Lernziele vorgegeben sind, die man Stück für Stück abarbeiten kann.
Literatur
de Souza Ide, Maria H. (2004). Lernkonzept und Lernstil von brasilianischen Lehramtstudenten unter besonderer Berücksichtigung der Typologien von Kolb, Schmeck und Pask. Göttingen: Cuvillier.
Stangl, W. (2012). Lernstile nach Pask. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Lernstile-Pask.shtml (12-11-11)
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