Sedativa
Substanzen mit beruhigender oder angstlösender Wirkung. Dazu zählen unter anderem Opiate oder auch das Medikament Valium. Cannabis und Alkohol können ebenfalls eine sedierende Wirkung haben.
Hypnotika
Substanzen mit schlaffördernder Wirkung. Viele Sedativa sind auch Hypnotika. Eine Untergruppe der Hypnotika stellen die Narkotika dar, die eine betäubende oder schlafanstoßende Wirkung besitzen.
Stimulantia
Substanzen mit anregender Wirkung. Bekannte Vertreter sind z. B. Kokain, Amphetamine oder Koffein. Eine ältere Bezeichnung für solche Mittel ist Eidetikum (ideenförderndes Mittel).
Halluzinogene
Als Halluzinogene oder auch Psychedelika werden Stoffe bezeichnet, die eine Bewusstseinserweiterung herbeiführen und der Wahrnehmung (Halluzinationen) hervorrufen. Dazu gehören Meskalin, Salvia Divinorum, LSD, LSA, Psilocybin, DMT, Nachtschattengewächse, Iboga und viele weitere Natursubstanzen sowie einige synthetische Amphetaminderivate wie 2-ce et cetera. Auch Cannabis kann dazu gezählt werden, seine Wirkung ist jedoch weitaus schwächer. Diese Substanzen werden auch Entheogene genannt (Bedeutung: Das Göttliche erweckend).
Entaktogene Substanzen, die eine innere Rührung verursachen. Das Mitgefühl gegenüber anderen sowie der Kommunikationsdrang werden gesteigert. Dazu gehören unter anderen MDMA (Ecstasy) und verwandte wie MDA. Eine äquivalente Bezeichnung dafür ist ‚Emphatogene‘.
Psychotomimetika
Substanzen, die eine Psychose imitieren. Vor allem LSD wurde zu Forschungszwecken als Psychotomimetikum verwendet.
Zwar sind die meisten Psychedelika verboten, allerdings haben einige der Substanzen ein hohes therapeutisches Potenzial bei psychischen Erkrankungen haben, denn klinische Studien deuten darauf hin, dass Psilocybin, der Wirkstoff aus Magic Mushrooms, unter kontrollierten Bedingungen gegen Depressionen helfen kann, LSD wird etwa eine positive Wirkung gegen Schmerzen zugeschrieben. Kim et al. (2020) ist es gelungen, mit bildgebenden Techniken (Kristallstrukturanalyse und Kryoelektronenmikroskopie) darzustellen, wie Halluzinogene wie LSD und Psilocybin im Gehirn mit dem Serotonin-Rezeptor 5-HT2A interagieren, der normalerweise als Andockstelle für den Hirnbotenstoff Serotonin dient, der unter anderem als Stimmungsaufheller und Glückshormon gilt, aber auch eine Vielzahl weiterer Hirnfunktionen beeinflusst. Auf Basis dieser Ergebnisse könnte man neue Wirkstoffe gegen psychische Erkrankungen entwickeln, auch wenn noch unklar ist, wie diese Drpgen ihre therapeutische Wirkung entfalten Die ersten Einblicke, wie Halluzinogene auf molekularer Ebene mit den Rezeptoren interagieren, ist ein wichtiger Schlüssel, um zu verstehen, wie sie wirken. Je besser man versteht, wie diese Drogen an die Rezeptoren binden, desto besser kann man ihre Eigenschaften bei der Signalweiterleitung im Gehirn verstehen.
Literatur
Kim, Kuglae, Che, Tao, Panova, Ouliana, DiBerto, Jeffrey F., Lyu, Jiankun, Krumm, Brian E., Wacker, Daniel, Robertson, Michael J., Seven, Alpay B., Nichols, David E., Shoichet, Brian K., Skiniotis, Georgios & Roth, Bryan L. (2020). Structure of a Hallucinogen-Activated Gq-Coupled 5-HT2A Serotonin Receptor. Cell, 182, 1574-1588.
Stangl, W. (2020). Stichwort: ‚Halluzinogene‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/3616/halluzinogene/ (2020-09-19)
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