Ein Störfeld für schlechtes Einschlafen ist die Nutzung von Computern, Smartphones, Notebooks, Laptops und Tablets, wobei das Abrufen von privaten oder beruflichen E-Mails kurz vor dem Schlafengehen, das Kontaktieren von Freunde, chatten, noch schnell etwas im Onlineshop bestellen keine Entspannung darstellt, sondern intensive Konzentrationsarbeit und das Gehirn ist mit dieser komplexen, reizintensiven Tätigkeit noch lange beschäftigt. In einer Studie konnte auch gezeigt werden, dass Menschen, die ihr Smartphone nach 21:00 Uhr dienstlich verwenden, am nächsten Tag müder und weniger belastbar sind, als Menschen, die zu später Stunde ihr Smartphone beiseitelegen, denn es fällt ihnen schwerer zur Ruhe zu kommen und erholsam zu schlafen. Auch sind die Displays dieser elektronischen Kommunikationsmedien meist sehr hell, was die Ausschüttung des schlaffördernden Hormons Melatonin verringert, sodass zu helle Displays oder Bildschirme dem Organismus den Tagesmodus vorgaukeln. Wenn die Melatonin-Ausschüttung unterbleibt oder reduziert wird, ist das Einschlafen schwieriger. AnwenderInnen sollten abends die Displayhelligkeit reduzieren und spätestens eine Stunde vor dem zu Bett gehen sämtliche elektronischen Geräte ausschalten.
Die Ausschüttung von Melatonin erfolgt im zirkadianen Rhythmus, abhängig von Licht- und Dunkelheitssignalen, d. h., die Produktion von Melatonin beginnt normalerweise am Abend, wenn es dunkel wird, und erreicht in der Regel in den späten Abend- und Nachtstunden ihren Höhepunkt. Mit dem Einsetzen des Tageslichts nimmt die Melatoninproduktion ab und erreicht am Morgen ihren niedrigsten Punkt, denn das Tageslicht unterdrückt die Melatoninproduktion und signalisiert dem Körper, wach und aktiv zu sein. Daraus folgt, dass man störende Lichtquellen aus dem Schlafzimmer verbannen muss.
Auch Mechanismen wie die Vergabe von Likes auf Facebook verlängern die Nutzungszeit, ebenso die Doppelhaken-Funktion auf Whatsapp, denn nach dem Versenden einer Nachricht signalisieren blaue Haken, dass eine Nachricht gesehen wurde. Der Empfänger gerät unter Zugzwang, denn der Sender könnte sich fragen: Warum schreibt mein Gegenüber nicht zurück, obwohl die Nachricht gelesen wurde? Das führt dazu, dass Nachrichten dadurch schneller generiert werden.
Literatur
Stangl, W. (2019). Smartphone-Sucht. Werner Stangls Psychologie News.
WWW: https://psychologie-news.stangl.eu/1303/smartphonesucht (2019-09-30).
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SCHLAF/Schlaf-Stoerung.shtml (15-11-11)
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