Ich misstraue Menschen, die Hunde nicht mögen. Aber ich traue jedem Hund, der Menschen nicht mag.
Bill Murray
Hunde bauen im Verlaufe ihres Lebens eine enge und vertraute Beziehung zu ihren Haltern auf. Darin unterscheiden sie sich von anderen Haustieren, wobei das vermutlich an bestimmten sinnesmäßigen Ausstattungen liegen dürfte. Berns et al. (2015) haben die Geruchsverabeitung im Gehirn von Hunden untersuchte, während diese mit verschiedenen Gerüchen von fremden und vertrauten Menschen und Hunden konfrontiert wurden. Hunde bevorzugten dabei nicht nur den Duft des Menschen, sondern vor allem den ihres Hundebesitzers. Dieser aktivierte das Belohungszentrum im Gehirn, was vermuten lässt, dass Hunde nicht nur grundsätzliche Zuneigung für den Menschen empfinden, sondern ihren Besitzer als Familie anerkennen. Schon Gácsi et al. (2014) haben gezeigt, dass die Gehirnaktivität bei Hunden angeregt wird, wenn Hunde menschliche Laute hören, denn Hunde besitzen ähnlich wie Menschen spezielle Areale für die Verarbeitung von Sprache und nehmen dabei auch den emotionalen Gehalt wahr, der über die Stimme transportiert wird. Man vermutet, dass Hunde sich ihren Haltern gegenüber ähnlich verhalten, wie es Kinder mit ihren Eltern tun, denn bei Gefühlen wie Angst oder Sorge suchen ihren Besitzer auf. Das gilt etwa nicht für andere Haustiere wie Pferde oder Katzen. Allerdings sprechen viele Menschen mit einem Hund wie mit einem Kleinkind, d. h., sie wechseln in eine höhere Tonlage und reden besonders deutlich. Allerdings ist das nur in Bezug auf Welpen angebracht, denn nur diese reagieren auf eine solche Ansprache besonders aufmerksam. An erwachsene Hunde sollte man sich nach Untersuchungen von Ben-Aderet et al. (2017) hingegen auf eine erwachsene Art und Weise wenden. Es zeigte sich nämlich, dass älteren Hunde auf die Babysprache nicht wirklich ansprechen, sondern diese haben im Laufe ihres Lebens gelernt, menschliche Laute, die nicht direkt von ihren Besitzern kommen, weitgehend zu ignorieren.
Aus Untersuchungen weiß man, dass die Qualität der Bindung zwischen Hund und Besitzer eine wesentliche Rolle spielt, ob der Stresslevel in Form des Cortisolspiegel beim Umgang miteinander sinkt oder steigt. Bei Hunden mit einer sicheren Bindung zu ihren Haltern ist der Abfall des Stresshormons nach einem gemeinsamen Spiel und einem Bindungstest deutlich nachweisbar. Das liegt übrigens auch daran, dass Hunde Eigenschaften von ihren HalterInnen übernehmen. Hunde, deren Halter offen und optimistisch sind, tun sich leichter beim Stressabbau. Wenn man auf einen Hund trifft, der nervös, ängstlich oder sogar angriffslustig wirkt, kann man davon ausgehen, dass sein Besitzer gestresst und unausgeglichen ist, denn auch Hunde neigen zu einem schlechteren Stressmanagement, wenn sein Besitzer generell unsicher in Beziehungen ist. Zudem sind Hunde, die keine sichere Bindung zu ihrem Halter haben und ihn oder sie als unzuverlässigen Partner erleben, gestresster als Hunde verlässlicher Besitzer. Hunde sind sind wie Menschen soziale Wesen und eine über die Jahrtausende gemeinsame Geschichte hat bei beiden ihre Spuren hinterlassen. So haben Hunde durch das Zusammenleben mit den Menschen gelernt, deren Mimik und ihr Verhalten zu lesen und deren Gefühle perfekt einzuschätzen. Aber auch Menschen lassen sich von ihren Hunden beeinflussen, was etwa un der tiergestützten Therapie genutzt wird, bei der sich Menschen in Anwesenheit eines ausgeglichenen Tieres entspannen können. So können in einer tiergestützten Therapie traumatisierten Menschen, die etwa ihr Vertrauen in andere Menschen verloren haben, über die Empathie eines Tieres, etwa eines Hundes oder Pferdes, wieder Kontakt aufnehmen.
Zahlreiche Forschungen belegen eindrücklich die vielfältigen positiven Auswirkungen des Zusammenlebens mit Hunden auf die mentale Gesundheit und die Förderung sozialer Kontakte. Der Besitz eines Hundes ist nicht nur eine unerschöpfliche Quelle der Freude und Zuneigung, sondern bringt auch mannigfaltige Vorteile für das psychische Wohlbefinden mit sich. Wissenschaftliche Studien haben überzeugend nachgewiesen, dass Hunde dazu beitragen, Einsamkeit zu reduzieren, Stress abzubauen, die Stimmung zu verbessern und soziale Bindungen zu stärken. Dabei fungieren sie als wertvolle Mittler in sozialen Situationen, die Interaktion zwischen Menschen erleichtern und ein Gefühl der Zugehörigkeit und Gemeinschaft schaffen.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich die positive Wirkung von Hunden als emotionale Unterstützung bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD). Die bedingungslose Liebe und Zuneigung der vierbeinigen Begleiter können Menschen in schwierigen Lebensphasen Trost spenden und als therapeutische Wegbegleiter dienen. Die ständige Anwesenheit und liebevolle Fürsorge eines Hundes kann dabei helfen, Ängste zu lindern, das Selbstwertgefühl zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden ganzheitlich zu fördern. Durch ihre treuen, einfühlsamen und aufmerksamen Eigenschaften tragen Hunde wesentlich dazu bei, das Leben ihrer Besitzer in vielerlei Hinsicht positiv zu beeinflussen und eine warme, unterstützende und erfüllende Atmosphäre im Alltag zu schaffen.
Darüber hinaus zeigen neueste Erkenntnisse, dass der regelmäßige Kontakt und Umgang mit Hunden auch die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in besonderer Weise unterstützen kann. Der Aufbau einer engen Beziehung fördert nicht nur Verantwortungsbewusstsein und Empathie, sondern kann auch die soziale Kompetenz, Konzentrationsfähigkeit und psychische Stabilität nachhaltig stärken. Gerade für Heranwachsende in schwierigen Lebensumständen oder mit besonderen Herausforderungen können Hunde eine wertvolle Quelle der Geborgenheit, Orientierung und Inspiration sein.
Trainingserfolg bei Hunden durch Spielen förderbar
In einer Studie konnte bereits gezeigt werden, dass sich der Trainingserfolg bei Labrador Retriever-Hunden nach einem 30-minütigen Spiel mit einem Menschen deutlich verbessert, wobei das Spiel mit einem Menschen unmittelbar nach dem Erlernen einer neuen Aufgabe im Vergleich zu einer Ruhephase deutlich besser wirkt, wenn die erlernte Aufgabe 24 Stunden später erneut gelöst werden muss. Affenzeller (2020) hat nun gezeigt, dass erregende und emotionale Situationen wie das Spiel des Menschen mit dem Hund die kognitive Leistung und die Einprägsamkeit von Erlerntem verbessern, wobei dieser verbesserte Trainingseffekt auch noch nach einem Jahr deutlich nachweisbar ist. In einer weiteren Studie wurden dieselben Hunde nach einem Zeitraum von einem Jahr erneut getestet, wobei zu den analysierten Faktoren das Alter der Hunde, die Auswirkung der Traineridentität, die Trainingsleistung in der vorherigen Studie, die Herzfrequenz und die Anzahl der Versuche und Fehler, um das Schulungskriterium zu erfüllen, gehörten. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Hunde die Aufgabe erneut gelernt haben, wobei Hunde aus der Hund-Mensch-Spielgruppe jedoch signifikant weniger Versuche benötigten und im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger Fehler machten. Dies ist der erste Beweis dafür, dass Aktivitäten nach dem Training das Gedächtnis von Hunden auch ein Jahr nach dem ersten Erlernen einer Aufgabe positiv beeinflussen können. Laut der nun vorliegenden Studie scheinen das Spiel zwischen Hund und Mensch und strukturierte lang andauernde Schlafphasen die vielversprechendsten Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung des Trainingserfolgs zu sein.
Gehirn durch Zucht
Die Menschen haben verschiedene Arten von Haushunden für unterschiedliche Aufgaben wie Jagen, Hüten, Bewachen oder Begleiten gezüchtet, wobei diese Verhaltensunterschiede das Ergebnis zerebraler Unterschiede sein muss.
Hecht et al. (2019) haben untersucht, ob und wie die selektive Zucht durch den Menschen die grobe Gehirnorganisation bei Hunden verändert hat. Dabei wurden regionale volumetrische Variationen an 62 Rüden und Hündinnen von 33 Rassen erfasst, wobei die neuroanatomische Variation bei allen Rassen deutlich sichtbar ist, die aber nicht zufällig über das Gehirn verteilt ist. Die Variation in diesen Netzwerken war dabei nicht einfach das Ergebnis einer Variation der Gesamtgehirngröße, der Gesamtkörpergröße oder der Schädelform, sondern die Anatomie dieser Netzwerke korrelierte signifikant mit unterschiedlichen Verhaltensspezialisierungen wie Sichtjagd, Duftjagd, Bewachung und Kameradschaft. Eine phylogenetische Analyse ergab auch, dass die meisten dieser Veränderungen in den Endzweigen des phylogenetischen Stammbaums der Hunde stattgefunden haben, was auf eine starke, kürzlich erfolgte Selektion bei den einzelnen Rassen verweist.
Hunde sind übrigens nicht so klug, wie es manchen Hundehaltern erscheint
Lea & Osthaus (2018) haben in einer Studie gezeigt, dass die Intelligenz von Hunden vor allem von ihren Besitzern überschätzt wird. Hunde sind nicht unbedingt klüger als andere Tiere, wobei auch manche Forscher häufig die kognitiven Fähigkeiten von Hunden überschätzen. Hunde werden häufig mit Schimpansen verglichen und sobald die Hunde besser sind, kommt das ihrer Reputation zugute, nach der sie etwas Außergewöhnliches seien. Eine Metaanalyse von Studien zeigte aber, dass Hunde zwar in einigen Fällen tatsächlich schlauer handelten als beispielsweise Schimpansen, doch es gibt aber vergleichbare Spezies, die in jedem Fall mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser abschneiden als Hunde, etwa Wölfe, Bären, Löwen und Hyänen. Vor allem im Vergleich zu domestizierten Tieren oder solchen, die im Rudel jagen, oder Raubtieren im Allgemeinen erscheint die Intelligenz von Hunden nicht außergewöhnlich zu sein, denn gerade wenn es um assoziatives Lernen geht, bei denen Tiere Zusammenhänge erkennen müssen, schneiden sogar Tauben ähnlich gut ab wie Hunde. Auch die Hunden zugeschriebenen außergewöhnlichen auditiven Fähigkeiten, etwa die Unterscheidung von Stimmen, besitzen auch Katzen, nur reagieren sie nicht unbedingt so darauf, wie Menschen es sich wünschen, sodass es auch schwieriger ist, eine Katze zu dressieren. Stimmen gut voneinander unterscheiden können auch Flusspferde, Zwergotter oder Schafe. Vor allem Wölfe sind lernfähiger als Hunde.
Wie Hunde menschliche Sprache verarbeiten
Das menschliche Gehirn verarbeitet bei einem Zuruf die lexikalische Bedeutung getrennt von der emotionalen Prosodie der Sprache auf höheren Ebenen der Verarbeitungshierarchie. Prosodie ist dabei die Gesamtheit der lautlichen Merkmale beim Sprechen, die nicht an den Laut bzw. ans Phonem sondern an umfassendere lautliche Einheiten gebunden sind (Intonation, Tempo, Rhythmus, Akzent etc). Gábor et al. (2020) haben nuzn gezeigt, dass auch Hundegehirne lexikalische und emotionale prosodische Informationen in menschlichen gesprochenen Worten auseinanderhalten können. Bekanntlich beherrschen manche Hunde ja Hunderte verbaler Kommandos.
Für diese Studie hat man die Tiere mittels funktioneller Magnetresonanztomographie untersucht, um die neuronale Dynamik der lexikalischen Verarbeitung im Hundegehirn zu erfassen, wobei man ein ereigniskorreliertes Design nutzte, indem man Wiederholungseffekte in den neuronalen Reaktionen von Hunden auf lexikalisch markierte und auf lexikalisch nicht markierte neutrale Wörter in Form von Lob und neutraler Prosodie verglich. Die Tiere hörten in den Versuchen also immer wieder dieselben, bekannten lobenden Worte, einerseits in typischer Tonlage ihrer BesitzerInnen, andererseits in neutraler Form, wobei die Gehirnscans zeigten, dass das Gehirn die Sprachmelodie vorerst im Mittelhirn verarbeitet, dann erst den Inhalt der Worte im Hörzentrum der Großhirnrinde. Dabei konnte man deutlich zeitlich und anatomisch unterschiedliche Anpassungsmuster identifizieren, wobei sich in einer subcortikalen auditorischen Region sowohl kurz- als auch langfristige Anpassunsmuster für die emotionale Prosodie fand, aber keine für die lexikalische Markierung. Wortdarstellungen im auditorischen Cortex von Hunden enthalten demnach also mehr als nur die emotionale Prosodie, mit der sie typischerweise in Verbindung gebracht werden.
Offenbar spiegelt diese Hierarchie der Verarbeitung von verbalen Reizen ein allgemeines Prinzip des Hörens wider, dass nämlich einfachere, emotional geladene Hinweise wie die Intonation oder der emotionale Gehalt in niederen Hirn-Regionen unterhalb der Großhirnrinde analysiert werden, während komplexere, erlernte Hinweise wie Wortbedeutungen dagegen auf einer höheren Stufe in der Großhirnrinde verarbeitet werden.
Beißen Hunde ängstliche Menschen häufiger?
In Untersuchungen hat man festgestellt, dass es einen zumindest geringen Zusammenhang zwischen der emotionalen Stabilität des Menschen und der Wahrscheinlichkeit, von einem Hund gebissen zu werden, gibt, d. h., Menschen, die zu Ängstlichkeit, Nervosität und Depressionen neigen, haben ein höheres Risiko für einen Hundebiss. Man sollte daher einen Hund nicht spüren lassen, dass man Angst hat. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Hundebissen und niedrigen Werten bei emotionaler Stabilität, wobei Menschen, die zu Ängstlichkeit, Nervosität und Depressionen neigen, häufiger von eigenen oder fremden Hunden angegriffen werden als Menschen, die keine solchen Probleme haben. Zu den Merkmalen der emotionalen Instabilität gehören Unsicherheit, Angst und Aufdringlichkeit. Auch eine taiwanesische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen ein höheres Risiko haben, von Hunden gebissen zu werden, aber auch Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung werden häufiger von Hunden attackiert.
Tipps für Hundehalter und jenen, die Hunden begegnen
In der Aargauer Zeitung vom 14. April 2016 erklärt Roman Huber, dass ein Hund nicht ohne Grund beisst und dass es wichtig ist, die Körpersprache eines Hundes zu lesen. Die meisten Bisse passieren, wenn ein Hund Angst hat, überfordert oder gestresst ist, im Spiel übereifrig wird oder Schmerzen hat, worauf auch die Tagesform des Hundes Einfluss haben kann. Viele Beißvorfälle sind zu verhindern, wenn der Halter die Körpersprache, das Ausdrucksverhalten, die Beschwichtigungs- und Stresssignale seines Hundes kennt und diese beobachten gelernt hat. Ein Hundehalter muss wissen, wenn er den Hund aus einer Situation herausnehmen muss, der dieser nicht gewachsen ist. Hunde sind auch nur von der Leine zu lassen, wenn Überblick besteht, denn die Freiheit des Hundes endet dort, wo der Rückruf nicht mehr funktioniert.
Tipps für Hundehalter
- Der Hund ist nur so weit vom Halter entfernt, als er ihn unter Ablenkung zurückrufen kann.
- Der Halter ist bei der Sache (nicht am Handy), schaut voraus, und hin und wieder zurück.
- Er nimmt den Hund an unübersichtlichen Stellen zu sich.
- Der Halter ruft den Hund bei Begegnungen immer rechtzeitig zurück.
- Wenn der Hund nicht zu 100-prozentiger Sicherheit beim Halter bleiben kann, dann gehört er während des Kreuzens an die Leine.
- Hunde, die auf fremde Personen reagieren könnten, werden zur Seite genommen und immer auf der abgewandten Seite geführt, sodass keine Gefahr vom Hund ausgehen kann.
Tipps für Jogger, Walker oder Biker
- Jogger: Nicht direkt auf den Hund zurennen (ist für diesen bedrohlich). Ruhig weiter joggen, Tempo verlangsamen, aber nicht stehen bleiben.
- Den Hund ignorieren, wie Luft behandeln, dann ist man für ihn nicht interessant.
Auf die andere Seite schauen, schon gar nicht fixieren oder streng anstarren, das ist für ihn bedrohlich. - Nicht über den Hund beugen, nicht streicheln (höchstens den Handrücken zeigen, damit er selber merkt, dass alles in Ordnung ist), auch nicht wild gestikulieren, schreien oder Arme in die Höhe reißen.
- Nähert sich der Hund trotzdem, kann ein klares Kommando «Sitz» oder «Stopp» mit Handzeichen nützen.
- Diese Tipps gelten auch bei einem bellenden Hund, denn der Spruch «Hunde, die bellen, beissen nicht» stimmt schlicht nicht.
- Läuft der Hund einem nach, nicht beschleunigen oder nach hinten gucken – das animiert ihn zum Mitrennen.
- Nordic Walker: Stöcke mit hängenden Armen ruhig tragen, lockere Gangart.
- Biker: Abstand wahren, Tempo reduzieren, allenfalls anhalten und das Rad schützend vor sich hinstellen und eine kurze Strecke marschieren.
Die wichtigsten Regeln für eine Begegnung von Kindern und Hunden
- Kind und Hund stets beaufsichtigen.
- Fixe Regeln für Hund wie Kind aufstellen.
- Tabuzonen für Kinder: Liegeplatz vom Hund, schlafender Hund, Futterschüssel.
- Tabuzonen für Hunde: Kinderzimmer, Kinderspielsachen.
- Feinfühligkeit von Kindern durch ein entspanntes Miteinander statt mit wildem Toben fördern.
- Keine Zerr-, Wurf- oder Raufspiele, lieber ruhige Suchspiele.
- Das Kind darf dem Hund nie etwas wegnehmen – und umgekehrt.
- Kind und Hund müssen ungestört essen bzw. fressen können.
- Der Hund darf das Kind nie reglementieren oder hüten.
- Kinder sollten die Körpersprache des Hundes erlernen, um Signale für Zufriedenheit oder Bedrängnis richtig deuten zu können.
- Gemeinsam mit ihren Kindern sollten Eltern klare Regeln vereinbaren.
Aus der Forschung im Bereich der Unfallprävention weiß man jedoch, dass das alleine nicht reicht. Kinder müssen diese Regeln laufend üben und richtige Verhaltensweisen wiederholen. Zudem brauchen sie gute Vorbilder.
Download: Kinder und Hunde – Tipps zum richtigen Umgang
Training gegen Angst vor Hunden und Spinnen
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts der Ruhr-Universität Bochum sucht die Fakultät für Psychologie (Klinische Psychologie und Psychotherapie) Kinder, die unter Angst vor Spinnen oder Hunden leiden und möchten ihnen die Möglichkeit bieten, die spezifische Angst im Rahmen eines eintägigen Trainings zu bewältigen. Dabei wird es drei verschiedenen Trainingsbedingungen geben. Entweder bietet man dem Kind allein ein spezifisches Training gegen Spinnen-/Hundeangst an oder eine ähnliche Behandlung, an welcher man mit seinem Kind gemeinsam teilnehmen kann. Die dritte Variante sieht ein Eltern-Training vor, bei welchem diese lernen, ihrem Kind dabei zu helfen, die Angst zu bewältigen. Die Trainings finden am 13. und 14. Januar 2023 statt.
Ziel ist es, den Eltern und dem Kind wirksame Strategien gegen Spinnen-/Hundeangst zu vermitteln und diese praktisch anzuwenden. Das Training orientiert sich dabei an den aktuellen Forschungsstandards der kognitiven Verhaltenstherapie. Das Programm ist kostenfrei und sämtliche Daten, die im Rahmen des Projektes erhoben werden, werden anonymisiert und streng vertraulich behandelt. Die Trainings werden voraussichtlich am 13. & 14.01.2023 stattfinden. Für eine Anmeldung bitte eine Mail an fbz-hilfe-bei-hunde-und-spinnenangst@rub.de.
Stressabbau bei Hunden durch Kauen und Beißen
Hunde sind Rudeltiere und haben daher das Bedürfnis, immer mit vertrauten Lebenwesen zusammen zu sein, d. h., alleine zu sein empfindet kein Hund als angenehm, wobei sich manche Hunde leichter damit abfinden und andere schwerer. Letztere jaulen dann laut oder zerbeißen Hausschuhe und Polstermöbel, wobei sich das Haustier mit diesen Vandalenakten nicht rächt, weil man es alleine gelassen hat, sondern es ist eine natürliche Reaktion: Wenn Hunde Stress haben, versuchen sie instinktiv, diesen durch Kauen abzubauen. Wenn Hunde alleine bleiben müssen und noch nicht gelernt haben, damit umzugehen, suchen sie sich irgend etwas, das nach ihren Besitzern riecht und zerbeißen es, also Hausschuhe oder Polstermöbel.
Anmerkung: Hunde haben auch ein episodisches Gedächtnis, wie in einer Studie nachgewiesen wurde!
Literatur
Affenzeller, Nadja (2020). Dog–Human Play, but Not Resting Post-Learning Improve Re-Training Performance up to One Year after Initial Task Acquisition in Labrador Retriever Dogs: A Follow-On Study“ Animals, 10, doi:10.3390/ani10071235.
Ben-Aderet, Tobey, Gallego-Abenza, Mario, Reby, David & Mathevon, Nicolas (2017). Dog-directed speech: why do we use it and do dogs pay attention to it? Proc Biol Sci.
WWW: http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/284/1846/20162429.abstract (17-01-14)
Berns, G. S., Brooks, A. M. & Spivak, M. (2015). Scent of the familiar: An fMRI study of canine brain responses to familiar and unfamiliar human and dog odors. Behavioural Processes, 110, 37–46.
Gábor, Anna, Gácsi, Márta, Szabó, Dóra, Miklósi, Ádám, Kubinyi, Enik? & Andics, Attila (2020). Multilevel fMRI adaptation for spoken word processing in the awake dog brain. Scientific Reports, 10, doi:10.1038/s41598-020-68821-6.
Gácsi, M., Faragó, T., Kis, A. & Miklósi, A. (2014). Voice-Sensitive Regions in the Dog and Human Brain Are Revealed by Comparative fMRI. Current Biology, 24, 574–578.
Hecht, Erin E., Smaers, Jeroen B., Dunn, William D., Kent, Marc, Preuss, Todd M. & Gutman, David A. (2019). Significant Neuroanatomical Variation Among Domestic Dog Breeds. The Journal of Neuroscience, 39, 7748-7758.
Lea, S.E.G. & Osthaus, B. (2018). In what sense are dogs special? Canine cognition in comparative context. Learning & Behavior, 1–29, doi:10.3758/s13420-018-0349-7.
Stangl, W. (2022, 26. September). Die wichtigsten Regeln für eine Begegnung von Kindern und Hunden. Stangl notiert …
https:// notiert.stangl-taller.at/praxiswissen/die-wichtigsten-regeln-fuer-eine-begegnung-von-kindern-und-hunden/
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/intelligenz-von-hunden-wird-ueberschaetzt-a-1231041.html (18-10-05)
http://www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/ ein-hund-beisst-nicht-ohne-grund-so-lernen-sie-die-koerpersprache-eines-hundes-z u-lesen-130197011 (16-04-14)
http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Hundeblick-mit-klarer-Botschaft-Nimm-mich-mit;art16,2311051 (16-08-09)
OÖN vom 2. März 2017
https://www.businessinsider.de/leben/psychologie-wen-hunde-beissen-koennen-sie-wirklich-angst-riechen-a/ (22-02-21)
https://www.vetmeduni.ac.at/universitaet/infoservice/presseinformationen/presseinformationen-2019/presseinformationen-2020/so-werden-kind-und-hund-zum-dreamteam (22-09-19)
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