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Kinder – Küche – Karriere

Lamprecht, J., Wagner J. & Lang, F.R.
Kinder? Küche? Karriere? – Dringlichkeit des Kinderwunsches, Geschlechtsrollenorientierung und Aufgabenverteilung in kinderlosen Partnerschaften

Die Untersuchung und ihre Ergebnisse
Die Untersuchungen wurden an 40 kinderlosen Paaren, welche sich in unterschiedlichen Zeiträumen Kinder wünschten, im jungen und mittleren Erwachsenenalter, welche mindestens 3 Jahre in der Beziehung waren und aus dem Großraum Halle/Leipzig stammten, durchgeführt. Die Paare wurden in vier Gruppen, abhängig von der Dringlichkeit ihres Kinderwunsches (1. motivier kinderlos; 2. Paare, die frühestens in 5 Jahren ein Kind haben wollen; 3. Paare, die innerhalb der nächsten 1-2 Jahre ein Kind wollen und 4. dringlicher, aber unerfüllter Kinderwunsch) eingeteilt (Lamprecht, Wagner & Lang 2008, S. 115f).

1.    Schritt

Die Kinderwunschmotive wurden anhand eines Fragebogens erhoben. Es wurde untersucht, wie die Kinderwunschmotive mit den Geschlechtsrollen in Verbindung stehen. Bei Paaren, bei denen kein dringender Kinderwunsch vorhanden war, werden auch am wenigsten durch diesen beeinflusst. Paare mit dringlichem und mittelstarkem Kinderwunsch haben Motive, welche der emotionalen Stabilisierung und Sinnfindung dienen, am stärksten eingeschätzt (vgl. Lamprecht, Wagner & Lang 2008, S. S115 f).

2.    Schritt

Im zweiten Schritt wurde die Aufgabenverteilung im Beruf und Freizeit festgestellt. Es ergab, dass bei fast allen kinderlosen Paaren eine annähernd gleiche Aufteilung dieser Bereiche vorliegt, jedoch bei den Untergruppen der Tätigkeiten im Haushalt sich die Frauen, und bei handwerklichen Tätigkeiten die Männer  mehr betätigten. Dass mit der Dringlichkeit des Kinderwunsches auch das Verhalten traditioneller wird, konnte nicht nachgewiesen werden. Diese Ergebnis legt nahe, dass sich die Änderung in ein traditionelle Verhalten erst mit der Geburt des ersten Kindes einstellt, jedoch die bereits vorher stattfindend Änderung der Einstellung der Eltern, ihnen die Umstellung von einem egalitären zu einem traditionellem Verhaltensmuster erleichtet (vgl. Lamprecht, Wagner & Lang 2008, S. 117f).

3.    Schritt
Im dritten Schritt wurde untersucht, wie wichtig die Kontrollstrategien für die Paare waren. Motiviert kinderlose Pare wurden bei dieser Untersuchung ausgeschlossen, da es für nicht sinnvoll angesehen wurde. Umso mehr der Kinderwunsch zunimmt, desto mehr wird in die Kontrollstrategien investiert. Besonders bei Paaren, die bereits Misserfolge bei der geplanten Elternschaft erlebt haben, sind die Kontrollstrategien für den Kinderwunsch am wichtigsten. Befristet kinderlose Paare unterscheiden sich von den Paaren mit dringendem Kinderwunsch und mit mittelstarkem Kinderwunsch eindeutig aufgrund der niedrigen Dringlichkeit ( vgl. Lamprecht, Wagner & Lang 2008, S. 118ff).

Aussagekraft der Studie

Die Aussagekraft der Studie ist nicht eindeutig, da nur 40 Paare untersucht wurden, und der Altersunterschied sehr groß war. Ebenfalls bestritten ist, ob die Paare bezüglich des Kinderwunsches sich selbst einig waren. Dies wurde zwar bei der Studie von ihnen angegeben, aber bei der Befragung sind Unstimmigkeiten aufgetaucht. ( vgl. Lamprecht, Wagner & Lang 2008, S. 122f)

Verwendete Literatur
Lamprecht, J., Wagner, J. & Lang, F.R. (2008) Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie. Kinder? Küche? Karriere? Dringlichkeit des Kinderwunsches, Geschlechterrollenorientierung und Aufgabenverteilung in kinderlosen Partnerschaften, 40, 122-123.


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