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Farbassoziationen und Farbwirkungen

Farben in den Medien rufen Assoziationen hervor, denn jede Farbe erzeugt eine andere emotionale und psychologische Wirkung, sie können eine Botschaft verstärken oder den Empfänger verwirren, haben je nach Kontext meist positive und negative Mitbedeutung. Psychologisch betrachtet kommen die Farbwirkungen in der Regel durch emotionale Interpretationen zustanden, wobei das gelernt ist und viele der Wirkungen zum Teil auf der Nutzung von Farben als Ordnungs- bzw. Sicherheitssystem beruhen. Es gilt heute als nachgewiesen, dass bestimmte Farben auch eine ganz spezifische Auswirkung auf physische Reaktionen haben.

  • Rot: Stopp, Gefahr, Blut, Feuer, Hitze, Leidenschaft, Liebe, Energie, Tatkraft
  • Grün: Natur, Hoffnung, Leben, Beruhigung, in Ordnung, Gift, sauer, Übelkeit
  • Blau: Dynamik, Adel, Kompetenz, Kühle, Gelassenheit, Distanz
  • Gelb: Sonne, Lebensfreude, Wärme, Wandlungsfähigkeit, Neid, Tod
  • Violett: Macht, Klerus, Starrheit, Dekadenz, Sünde, Eitelkeit, Extravaganz
  • Rosa: niedlich, süß, zart, naiv, sanft
  • Orange: modern, lustig, jung, Vergnügen, extrovertiert
  • Braun: Wärme, Verfall, behaglich, Faschismus, Patina, faul, aromatisch, altmodisch, zurückgezogen
  • Schwarz: Nacht, Eleganz, Tod, Trauer, neutral, schwer, Bedrohung, Nichts, Unglück, Seriosität,  pessimistisch, hoffnungslos, zwanghaft
  • Grau: blass, Nebel, neutral, langweilig, Theorie, arm, heimlich, edel, unfreundlich, gleichgültig, versteckt, unbeteiligt
  • Weiß: rein, hell, vollkommen, steril, neutral, Braut, leer, Unschuld, Gespenst, leicht, illusionär, realitätsfern
  • Türkis: abwartend, verteidigend
  • Cyan: passiv, konzentriert, pflichtbewusst
  • Magenta: idealistisch, transzendent, theoretisch

Farben werden oft direkt zur Kommunikation eingesetzt: In der Obst- und Gemüseabteilung von Supermärkten locken Äpfel oder Zucchini, die wie alles Obst und Gemüse  in ein Licht getaucht sind, das die Farben verstärkt und alles frischer aussehen lässt. Damit sollen alle Sinne angesprochen werden, indem die KundInnen in eine Wohlfühlatmosphäre verpackt werden. Die KundInnen lassen sich dann auch häufig mehr Zeit, bekommen mehr Appetit und kaufen schließlich mehr ein, als sie ursprünglich beabsichtigten.

 


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Ein Gedanke zu „Farbassoziationen und Farbwirkungen“

  1. Gelb hatte in verschiedenen Kulturen und Epochen sehr unterschiedliche Bedeutungen:
    Die Farbe des Neides und der Missgunst: Im Mittelalter war diese Farbe negativ besetzt. Noch heute verwenden wir die Redewendung “gelb vor Neid”. Der genaue Ursprung dieser Redewendung ist umstritten, aber im Allgemeinen verbinden wir die Farbe Gelb mit Krankheit. Gelb assoziieren wir auch mit Eifersucht.
    Die Warnfarbe: Im Mittelalter galt eine einfarbig gelbe Fahne als Warnung vor Ansteckungsgefahr. Sie wurde an den Stadtmauern gehisst, um vor einer Pestepidemie zu warnen. Heute kennen wir die gelbe Karte aus dem Fußball als Verwarnung bei Verstößen gegen die Spielregeln.
    Die Farbe des Glücks: Gelb galt im Reich der Mitte als Farbe des Glücks und der Weisheit. Jahrtausend trugen die chinesischen Kaiser gelbe Kleider, die dem Volk verboten waren, weil sie Macht und Herrschaft symbolisierten. Safrangelb steht aber auch für Demut, Weisheit und Toleranz und wird deshalb von buddhistischen Mönchen getragen. In einigen orientalischen Ländern ist Gelb eine beliebte Hochzeitsfarbe.
    Unglücksfarbe: Gelb ist für Schauspieler tabu, denn diese Farbe soll auf der Bühne Unglück bringen. In Spanien sollte man öffentliche Auftritte mit gelber Kleidung generell vermeiden, da die Farbe des Schwefels und des Teufels zu Katastrophen führen kann.
    Vertreibung böser Geister: In Indien sollten früher zerrissene gelbe Kleider vor der Hochzeit böse Geister vertreiben.
    Eine Studie hat übrigens ergeben, dass die Farbe Gelb in Ländern rund um den Äquator weniger positiv bewertet wird als in Ländern, die weiter vom Äquator entfernt sind.

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