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Präventive und begleitende Maßnahmen bei Scheidung und Trennung

Im Sinne eines präventiven Engagements ist es bei Scheidungen und Trennungen unerlässlich, etwas präventiv für das Kind, dessen Familie und günstige Bedingungen in deren Umfeld zu unternehmen, bevor Risiken kumulieren und eine Schädigung eingetreten ist. Wenn sich Eltern trennen, muss sich eine Familie grundsätzlich neu organisieren, wobei es in dieser Situation für die Eltern selber besonders anspruchsvoll ist, als in den Prozess der Trennung Involvierte die Bedürfnisse des Kindes richtig zu erkennen und seine Äusserungen auch richtig einzuschätzen. Oft bleiben die zentralen Fragen des Kindes unbeantwortet bzw. sind von Emotionen belastet, die eine Artikulation erschweren. Kinder sollten idealerweise von Anfang an am Reorganisationsprozess der Familien aktiv teilnehmen, indem eine begleitende Beratung explizit unter Einbezug des Kindes stattfindet und das Verständnis der Betroffenen füreinander fördert, um das Finden von individuellen Lösungen zu ermöglichen und in konfliktträchtigen Situationen auch konkrete Begleitung anzubieten. Solche Maßnahmen entlasten Kinder wie Eltern und schützen die Familie vor Überforderung und vermeidbaren Verletzungen.

Beratungsgespräche sollten mit den Eltern je nach Bedarf gemeinsam oder einzeln mit Vater und Mutter erfolgen, wobei die Anliegen und Bedürfnisse des Kindes in seiner jetzigen Situation thematisiert werden und auch geklärt wird, wie Vater und Mutter das Kind dabei bestmöglich unterstützen können. Bedeutsam sind vor allem entwicklungspsychologische Fragen in Bezug auf das Verhalten und die Befindlichkeit der Kinder, um gemeinsam Lösungen für deren neuen Familienalltag finden, wobei in Entscheidungen ein Kind altersentsprechend einbezogen werden muss. Aber auch in eigenen Treffen erhält das Kind in Spiel und Gespräch seinem Alter entsprechend Raum, seine Anliegen und Fragen zu äussern, wobei es auch Konflikte und widersprüchliche Gefühle erörtern kann. Dies hilft ihm, die neue Situation besser zu verstehen und sich zu orientieren. In Absprache mit dem Kind sollten solche Ergebnisse in die Elternberatung einfließen. Da die Übergänge des Kindes vom einen Elternteil zum anderen oft hohes Konfliktpotential enthalten, wallte man diese vorübergehend auch konkret durch einen Experten begleiten zu lassen, denn dies entlastet die Familie und speziell auch das Kind. Solche Erfahrungen bei begleiteten Übergängen werden dann in der Folge in der Elternberatung und in Gesprächen mit dem Kind aufgegriffen und besprochen.

Siehe auch http://www.stangl.eu/psychologie/praesentation/scheidung-trennung-auswirkung.shtml (09-11-12)


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