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Mobbing in der Schule

Definition
Mobbing kommt vom englischen Wort „to mob“, was soviel bedeutet wie schikanieren oder anpöbeln. Ziel des Mobbing ist es, eine Person sozial auszugrenzen. „Mobbing unter Schülern bezeichnet alle böswilligen Handlungen, die kein anderes Ziel haben, als eine Mitschülerin oder einen Mitschüler fertig zu machen“ (Renges 2004).

Arten des Mobbing
Physisches Mobbing: Darunter versteht man das Verprügeln, das Beschädigen von Gegenständen sowie das Erpressen oder das Nötigen des Opfers.

Verbales Mobbing: Wenn hinter dem Rücken von Schülern gelästert wird, wenn Schüler ausgelacht werden, wenn Schüler durch bösartige Bemerkungen verletzt werden spricht man vom verbalen Mobbing. Schüler werden oft aufgrund ihres Verhaltens, ihres Aussehens oder ihrer schulischen Leistungen verbal gemobbt. Nicht nur Schüler attackieren ihre Klassenkameraden verbal, oft werden Schüler auch von Lehrern gemobbt.

Stummes Mobbing: Das stumme Mobbing ist eine besondere Variante des Mobbing, die in gewisser Hinsicht ebenfalls auf verbaler Ebene stattfindet, jedoch anders als beim verbalen Mobbing wird der Betroffene nicht offensiv angegangen und immer wieder beleidigt, sondern erfährt stattdessen eine Ausgrenzung, indem das Opfer aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen  wird und auch immer wieder zu spüren bekommt, dass es nicht dazu gehört. Da das stumme Mobbing weder mit körperlichen Auseinandersetzungen noch mit für Außenstehende erkennbaren Beschimpfungen oder Beleidigungen einhergeht, ist es vor allem in der Anfangsphase schwer zu erkennen, denn innerhalb einer Klassengemeinschaft kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Das stumme Mobbing zeichnet sich demnach nicht durch physische oder psychische Attacken aus, sondern durch die aktive Ausgrenzung des betroffenen Schülers. Das Opfer vereinsamt und nimmt an Gruppen-Aktivitäten nicht mehr teil, zieht sich zunehmend zurück. Hinter seinem Rücken findet dabei andere oft ein mitunter massives verbales Mobbing statt, d. h., das Opfer wird zwar nicht direkt beleidigt, aber MitschülerInnen bringen etwa Gerüchte in Umlauf. So kommt es in erster Linie zu psychischen Schädigungen, wie etwa zur Zerstörung des Selbstbewusstseins. Durch die konstante Ausgrenzung hat das Opfer früher oder später mit Selbstzweifeln zu kämpfen und verliert im Zuge dessen das Selbstbewusstsein. Betroffene suchen die Schuld häufig bei sich selbst und schweigen daher aus Scham. Auch psychosomatische Reaktionen wie Schlafstörungen, Essstörungen oder Ängste sind mögliche Folgen eines stummen Mobbings. Nicht selten ziehen sich die Opfer auch komplett aus ihrem sozialen Umfeld zurück, schwänzen die Schule (vgl. Stangl 2007).

Gefährdete Personengruppe
n
Vom Mobbing sind Burschen als auch Mädchen gleichermaßen betroffen. Als besonders gefährdet gelten jene SchülerInnen, die sich durch ein oder mehrere Merkmale von der Klasse abheben. Dazu zählen z.B. eine Behinderung, die Sprache, ein anderer sozialer Status oder Äußerlichkeiten wie Kleidung oder Haare. Oft sind auch besonders intelligente SchülerInnen Opfer von Mobbing (vgl. Stangl 2007).

Erscheinungsformen des Mobbing
Ausgehend von SchülerInnen:
• Gerüchte erfinden und verbreiten (über Herkunft, Heimat, Eltern…)
• beschädigen oder zerstören von Kleidung/Heften/Bücher…
Ausgehend von LehrerInnen:
• Lehrer vergibt Spitznamen
• gegenüber Eltern werden übertriebene negative Aussagen getroffen

Auswirkungen
Mobbing betrifft meist folgende Bereiche:
• Physische Schädigungen (z.B. Verletzungen)
• Psychische Schädigungen (z. B. vermindertes Selbstbewusstsein)
• Psychosomatische Reaktionen (z. B. Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Albträume, Schlafstörungen)
• Sonstige Reaktionen (z. B. Unkonzentriertheit, Leistungsrückgang, Fehltage durch „Krankheitstage“ oder Fernbleiben, Ängste, Depressionen, bis zu Suizidversuchen)

Anzeichen von Mobbing: SchülerInnen…
• wollen nicht mehr zur Schule gehen.
• „verlieren“ Geld (das Geld wird von den Tätern erpresst).
• ziehen sich zurück.
• erbringen schlechtere schulische Leistungen
(vgl. Renges 2004)

Gegenmaßnahmen
Mobbing muss auf jeden Fall ernst genommen werden, da es physische, psychische als auch psychosomatische Schädigungen verursachen kann. Es ist wichtig, dass Mobbing-Opfer von außen Hilfe bekommen, da sie sich meist selbst nicht wehren können.

Opfer/Beobachter: Die Opfer von Mobbing müssen den Mut haben, die Vorfälle an geeignete Personen (Lehrer, Schulpsychologen, Eltern,…) zu melden. Das Problem ist dabei jedoch, dass sich viele Mobbing-Opfer schämen, dass sie gemobbt werden und leiden daher still vor sich hin. Deswegen liegt es auch an den Beobachtern von Mobbing, also Mitschülern, Mobbing zu melden.

LehrerInnen: LehrerInnen müssen den Tätern klar machen, dass Mobbing fatale Folgen für MitschülerInnen bedeuten kann. Die Lehrpersonen müssen weiters auch Opfer, als auch Zuseher von Mobbing, dazu ermutigen, die Vorfälle zu melden.

Eltern: Eltern müssen die Warnsignale von Mobbing erkennen und sollten ihr Kind ernst nehmen. Bei Mobbing-Verdacht sollten sie aber nicht vorschnell mit dem Täter Kontakt aufnehmen sondern die Schule informieren und fordern, dass gehandelt wird.

Generell ist es wichtig, dass in Schulen präventive Maßnahmen gegen Mobbing durchgeführt werden. Dazu gehört beispielsweise offenes Sprechen und Diskutieren über Mobbing in der Klasse. Es muss den SchülerInnen klargemacht werden, dass Mobbing an der Schule nicht geduldet wird (vgl. Renges 2004).

Weiters werden in einigen Schulen soziale Kompetenz-Trainings angeboten. Ziel ist hierbei den SchülerInnen zu lehren, wie man sich in Gruppen verhält. Nebenbei sind in den Trainings auch Präventiv-Maßnahmen gegen Mobbing und Schikane enthalten.
Eine andere Art von Trainings sind Aggressionstrainings. Hier werden die Täter mit den Ungerechtigkeiten, die sie ihren Opfern angetan haben, konfrontiert. Ziel ist, dass den Tätern die Lust am Mobbing genommen wird und dass sie ein Mitgefühl für ihre Opfer entwickeln. Die Täter sollen auch lernen, andere Denkschemen zu akzeptieren und toleranter gegenüber MitschülerInnen zu werden (vgl. Stangl 2007).

Literatur
Renges, A. (2004). Mobbing in der Schule.
Online im Internet: WWW: http://www.familienhandbuch.de/cmain/
f_Aktuelles/a_Schule/s_360.html (07-12-02)
Schiffrer, I. (2007). Mobbing in der Schule – Mehr als Hänseleien.
Online im Internet: WWW: http://www.enjoyliving.at/familiewohnen-magazin/
kinder_jugendliche/mobbing-in-der-schule.html (07-12-01)
Stangl, W. (2007). Mobbing in der Schule.
Online im Internet: WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
KOMMUNIKATION/MobbingSchule.shtml (07-12-01)

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