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Gruppenkohäsion im Sport

Lau & Stoll (2007) verweisen darauf, dass eine Kleingruppe nach mehreren Kriterien definiert wird. Relevant dafür sind, dass die Anzahl der Mitglieder auf maximal 25 beschränkt ist, die Mitglieder ein gemeinsames Ziel verfolgen und ähnliche Merkmale aufweisen sowie eine Kommunikation zwischen den einzelnen Mitgliedern stattfindet. Des Weiteren wird in der Literatur ein Unterschird zwischen Teams und Gruppen gemacht, welcher eine wichtige Rolle in den folgenden Ausführung spielt. Nach Stoll & Lau (2007) werden Teams von einem Trainer geführt, mit dessen Hilfe das Team auf ein leistungsorientiertes Ziel hinarbeitet.
Dem Begriff Kohäsion wird bis heute keine eindeutige Übersetzung zugeordnet. Fest steht allerdings dass er sich aus dem lateinischen von cohaesus (=zusammenhängen, miteinander verbunden) ableitet und er der Gruppe charakteristische Merkmale zuordnet (vgl. Lau & Stoll 2007, S.156).
Es existieren zwei verschiedene Verfahren zur Diagnostik der Gruppenkohäsion, welche sich aber beide der vier Subdimension- individuelle und gruppenbezogene Perspektive sowie Aufgaben- und Sozialorientierung- bedienen (vgl. Lau & Stoll 2007, S.156):

  • Der GEQ (Group Environment Questionnaire) welcher von Carren et al. 1985 entwickelt wurde. Obwohl der GEQ nur befriedigende Testergebnisse liefert, ist er die am weitesten verbreitete Methode zur Messung der Kohäsion innerhalb von Sportgruppen (vgl. Lau & Stoll 2007, S.157).
  • Der MAKO-02, entwickelt von Lau & Stoll ist ein deutschsprachiger Fragebogen, welcher bessere Ergebnisse als der GEQ liefert.

Auf die Gruppenkohäsion mögliche „Einflussvariablen sind das Geschlecht, die Qualifikation (Könner vs. Novizen) und das Alter“ (Lau & Stoll 2007, S.157). Obwohl sehr inkonsistente Ergebnisse verschiedener Untersuchungen vorliegen, legen Lau & Stoll einige Schlussfolgerungen fest. Zum Ersten stellen sie fest, dass das Geschlecht keine Rolle spielt. Außerdem meinen sie, dass die Zugehörigkeitsdauer zum Team die Kohäsion nicht beeinflusst und die Sportart keine signifikante Rolle spielt. Zum Zusammenhang von Kohäsion und Leistung stellen Lau & Stoll (2007) fest, dass es zwar verschiedene Studien gibt, diese aber kaum vergleichbar sind und die Ergebnisse sehr weit auseinander klaffen. Festhalten lässt sich aber, dass die Korrelation bei Frauen und in kleineren Gruppen höher ist als bei Männern bzw. bei größeren Gruppen.
Intervention

Die Gruppendynamik beschäftigt sich damit, herauszufinden welche Prozesse innerhalb einer Gruppe ablaufen und mit welchen Verfahren sich diese beeinflussen lassen. Lau & Stoll (2007) erklären zwei wesentliche Verfahren zur Analyse: das Gruppendynamische Laboratorium und das Organisationsentwicklungstraining. Bei Ersterem werden die Teilnehmer aus dem gewohnten Umfeld herausgenommen, wobei bei Zweitem die Arbeit in gewohntem Umfeld stattfindet. Beide Verfahren haben gemeinsam, dass die Arbeit mit der Gruppe unter Anleitung eines Trainers stattfindet (vgl. Lau & Stoll 2007, S.159).
Team- Building

Das Team- Building wird von Brawley & Paskevich 1997 vorgeschlagen, um Gruppen zu unterstützen die Effektivität zu steigern und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mittlerweile existiert das TB in vielen verschiedenen Varianten, wobei sich aber alle an den Phasen von Brawley & Paskevich orientieren: forming, storming, norming, performing und adjourning. Ein großer Unterschied besteht zwischen direkter Intervention und indirekter Intervention. Die direkte Intervention charakterisiert sich dadurch, dass das gesamte Team in die Arbeit miteinbezogen wird, wohingegen beim indirekten Verfahren die Arbeit nur mit dem Trainer stattfindet (vgl. Lau & Stoll 2007, S.160).

Verwendete Literatur
Lau A. & Stoll O. (2007). Gruppenkohäsion im Sport. Psychologie in Österreich, 7 (2), 155-163.
Lau, A. & Stoll, O. (2004). Development of a Questionnaire to measure Cohesion in Team Sports. In Association for the Advancement of Sport Psychology (Ed.), 2004 Conference Proceedings (p. 66). Minnesota, Minneapolis (Sept., 29th ¿ Oct. 3rd), USA.
Lau, A. & Stoll, O. (2001). Zum Zusammenhang von Mannschaftskohäsion und Leistung in der Spielsportart Eishockey ¿ Ergebnisse von zwei Pilotstudien. Leipziger Sportwissenschaftliche Beiträge, 42 (1), 138-152.
Lau, A. & Stoll, O. (2002). Lässt sich Leistung über Gruppenkohäsion prognostizieren? Zum Einfluss von Kohäsionsvariablen auf die Mannschaftsleistung. In B. Strauß, M. Tietjens, N. Hagemann & A. Stachelhaus (Hrsg.), Expertise im Sport (S. 94-95). Köln: bps.
Lau, A.; Stoll, O. & Hoffmann, A. (2003). Diagnostik und Stabilität der Mannschaftskohäsion in den Sportspielen. Leipziger Sportwissenschaftliche Beiträge, 43, 1-24.


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    BR
    Dr. Sebestyen

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