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Echte und unechte Konflikte

Kriterium eines echten Konfliktes ist in der Regel, dass die Beteiligten darin ein konkretes Ziel verfolgen, einen Widerspruch oder eine Unver­einbarkeit beseitigen wollen. Ein solcher Konflikt ist in der Regel relativ stabil und endet meist mit dem Erreichen des Ziels, wobei damit durchaus auch ein Kompromiss gemeint sein kann. Ein unechter Konflikt – manchmal auch als Metakonflikt bezeichnet – hingegen enthält einen reinen Selbstzweck und dient häufig nur dem Abbau von Aggressionen. Die Ursache eines solchen Konfliktes ist in den seltensten Fällen tatsächlich eine echte Konfliktsituation, sondern meist nur eine, die von einem der Streitparteien als echt wahrgenommen wird, manchmal von beiden Beteiligten. Meist wird ein solcher Konflikt nicht direkt ausgetragen, weil man die Ursache bewusst nicht ansprechen will bzw. sie auch u. U. gar nicht erkannt hat oder nicht erkennen will. Manchmal sucht sich ein unechter Konflikt ein anderes Konfliktobjekt, d. h., der Konflikt wird sozusagen verschoben, wodurch ein Aus­räumen der Kon­fliktursache nicht nur erschwert wird, sondern in vielen Fällen gar nicht mehr möglich ist. Häufiger entstehen daraus zusätzliche neue ebenfalls unechte Konflikte. Schließlich besteht ein solcher unecht Konflikt nur mehr darin, dass es überhaupt einen Konflikt gibt. Die Ursache eines solchen Konflikts kann dabei in ganz andere Bereiche verschoben werden, etwa wenn ein familiärer Konflikt auf die berufliche Ebene übertragen wird. In der Psy­chologie spricht man dann von der Reinsze­nie­rung eines Konfliktes. Solche Konflikte können auch von Generation zu Generation übertragen werden, so dass für einen Außenstehenden letztendlich die Ursache eines solchen Konfliktes im Dunkeln liegt.

Literatur

Stangl, W. (2018). Was ist ein Konflikt?. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Konflikte.shtml (2010-01-29).

 


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