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Wahrnehmungspsychologie

Die Gehirnarchitektur der Sprachverarbeitung dürfte über viele Sprachen hinweg ähnlich sein

Um die Architektur der menschlichen Sprache zu verstehen, ist es wichtig, auch verschiedene Sprachen zu untersuchen. Die meisten kognitiven neurowissenschaftlichen Untersuchungen haben sich jedoch meist nur auf eine Handvoll hauptsächlich indoeuropäischer Sprachen konzentriert. Malik-Moraleda et al. (2022) untersuchten daher die fronto-temporo-parietalen Sprachnetzwerks in 45 Sprachen aus 12 Sprachfamilien und stellten fest, dass die Topographie und die wichtigsten funktionellen Eigenschaften des Netzwerks gegenüber sprachübergreifenden Variationen robust sind, einschließlich der Linkslateralisierung, der starken funktionellen Integration zwischen den Gehirnregionen und… Weiterlesen »Die Gehirnarchitektur der Sprachverarbeitung dürfte über viele Sprachen hinweg ähnlich sein

Schlafmangel verändert die Wahrnehmung von Gesichtern

Gesichtsausdrücke sind bekanntlich entscheidend für soziale Interaktionen. Wie man weiß, erhöht akuter Schlafmangel die Reaktionsfähigkeit des Gehirns auf positive und negative affektive Reize. Van Egmond et al. (2022) überprüften daher die Hypothese, dass Menschen trotz der bekannten verminderten Aufmerksamkeit aufgrund von akutem Schlafmangel länger auf glückliche, wütende und ängstliche Gesichter blicken als auf neutrale Gesichter, wenn sie unter Schlafentzug leiden. Sie untersuchten auch, ob Gesichtsausdrücke nach akutem Schlafverlust anders wahrgenommen werden. An der vorliegenden Studie nahmen junge… Weiterlesen »Schlafmangel verändert die Wahrnehmung von Gesichtern

Das Gehirn gibt den gleichen Takt beim Lesen und beim Hören bzw. Sprechen vor

Sowohl beim Sprechen als auch beim Zuhören verarbeitet bzw. produziert das menschliche Gehirn die Informationen in einem bestimmten Takt, wobei in jeder Sprache eine Zuhörerin bzw. ein Zuhörer ungefähr eine Informationseinheit (Silben, Wörter) in 200 Millisekunden erkennt, d. h., das Sprachsignal ist also durch eine vorherrschende Modulation des Amplitudenspektrums zwischen etwa 4,3 und 5,5 Hz gekennzeichnet. Interessanterweise ist diese Zeitspanne auch die typische Dauer der Augenfixation beim Lesen von Buchstabenschriften – nur bei Zeichenschriften dauert es mit… Weiterlesen »Das Gehirn gibt den gleichen Takt beim Lesen und beim Hören bzw. Sprechen vor

Schauen ist nicht gleich Sehen

Die Tübinger Wissenschaftlerin Li Zhaoping, Leiterin der Abteilung für Sensorik und Sensomotorik am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik und Professorin an der Universität Tübingen, beschreibt in einer 2020 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „The Flip Tilt Illusion“, dass sich das Gehirn von Menschen im peripheren Blick so täuschen kann, dass ein senkrechter Balken fälschlicherweise waagrecht erscheint. In einer Aussendung der Universität Tübingen heißt es dazu: Um unser Gehirn täuschen zu können, müssen wir wissen, welche rechnerischen oder… Weiterlesen »Schauen ist nicht gleich Sehen

Bild vs Wort

Eine grundsätzliche Kritik an der Vorherrschaft von Schrift und Sprache stammt von Otto Neurath, der als Initiator und Vordenker für eine bildpädagogische Wende steht, als er gemeinsam mit dem Künstler Gerd Arntz die „Wiener Methode der Bildstatistik“ – Isotypie – entwickelte. Mit Hilfe piktogrammatischer Zeichen galt ihr Versuch, statistisches Wissen in allgemein verständliche Lehrbilder zu übersetzen. Dieser visuelle Transformationsprozess hatte zum Ziel, andernfalls schwer verständliche Inhalte für die Arbeiterschaft und andere benachteiligte Gesellschaftsgruppen aufzubereiten und damit zugänglich… Weiterlesen »Bild vs Wort

Eine besondere Schriftform soll das Lernen und Behalten fördern

Die RMIT Universität für Design, das Verhaltenslabor in Melbourne, Australien, und die Kreativ-Agentur Naked haben die Schrift „Sans Forgetica“ entwickelt,  damit sich SchülerInnen und StudentInnen ihre digitalen Notizen besser merken können. Diese Schriftart wurde mit Absicht so gestaltet, dass sie schwierig zu lesen ist, und arbeitet mit der Lernmethode der wünschenswerten Erschwernisse. Bei diesem Prinzip wird ein kleines Hindernis in den Lernprozess eingefügt, um eine tiefere kognitive Verarbeitung zu bewirken, sodass man sich dadurch diese Inhalte besser… Weiterlesen »Eine besondere Schriftform soll das Lernen und Behalten fördern

Altersbedingte Veränderungen in den Sinnesorganen

Durch die Sinnesorgane werden Informationen über die Umwelt aufgenommen und bilden somit die Grundlage menschlichen Handelns. So hängt etwa die Reaktionsgeschwindigkeit oder die Ausführung einer Tätigkeit entscheidend von der Qualtität dieser Informationen ab. Im allgemeinen lassen alle Sinnesorgane im Alter in ihrer Leistung nach, wobei in den meisten Fällen die Schwäche eines Sinnesorganes nicht durch die gesteigerte Funktion eines anderen kompensiert werden, wie dies etwa Blinde durch ihr Gehör und ihren Tastsinn vermögen. Während einzelne sensorische Einschränkungen… Weiterlesen »Altersbedingte Veränderungen in den Sinnesorganen