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Lernen

Aus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und des Verständnisses aufgefasst.

Soll man vor oder nach dem Lernen eine Ruhephase einschieben?

Nach interferenzbasierten Gedächtnistheorien, einschließlich der Theorie der zeitlichen Unterscheidbarkeit, sollten sich sowohl die Ruhezeiten vor als auch nach dem Studium positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken. Insbesondere sollte eine höhere zeitliche Isolierung eines Lernstoffs die proaktive oder retroaktive Interferenz verringern und somit zu einem besseren späteren Abruf führen. In der vorliegenden Studie untersuchten Ecker et al. (2015) die Auswirkungen von Ruhephasen vor und nach dem Studium in einem freien Abrufparadigma, bei dem die Teilnehmer drei Wortlisten untersuchten, die… Weiterlesen »Soll man vor oder nach dem Lernen eine Ruhephase einschieben?

Was ist Workplace Learning?

Workplace Learning bezieht sich auf alle Formen des Lernens, die im Zusammenhang mit der Arbeit stattfinden, und umfasst formelle und informelle Lernprozesse, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch ihre Arbeitserfahrung machen können. Workplace Learning kann durch formale Schulungen, informelles Lernen auf der Arbeit, Coaching und Mentoring, E-Learning und anderen Technologien, Jobrotation und anderen Entwicklungsprogrammen erreicht werden. Workplace-Learning hängt eng mit Learning on Demand zusammen, denn gelernt wird, wenn der Bedarf besteht, situativ und alltagsintegriert, aus der Praxis heraus… Weiterlesen »Was ist Workplace Learning?

Der Einfluss des Umgebungslicht auf die episodische Kodierung

Umgebungslicht kann bekanntlich die Schlafstruktur und -zeit beeinflussen, sodass Greco et al. (2022) nun gezielt untersucht haben, wie sich das Tragen einer Augenmaske, die das Licht während des Nachtschlafs abschirmt, auf das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit auswirkt, also Veränderungen, die für alltägliche Aufgaben wie Lernen oder Autofahren von Vorteil sein könnten. In einem ersten Experiment trugen 18- bis 35-jährige Probanden eine Woche lang jede Nacht eine Augenmaske, während sie schliefen, und unterzogen sich einer Kontrollbedingung, bei der… Weiterlesen »Der Einfluss des Umgebungslicht auf die episodische Kodierung

Das Lernen nicht zu leicht machen!

Die meist geäußerte Empfehlung, den Lernenden die Verarbeitung der Lernmaterialien zu erleichtern, ist nicht in jedem Kontext gleich wirksam. Eine der wichtigsten Empfehlungen für multimediales Lernen, die mehrfach in Lernexperimenten belegt wurde, besteht darin, Bilder oder Animationen mit gesprochenen statt mit geschriebenen Texten zu kombinieren. Das ist unter anderem deshalb vorteilhaft, weil gesprochene Texte und Bilder gleichzeitig wahrgenommen werden können, während geschriebene Texte und Bilder nacheinander kognitiv verarbeitet werden. Insgesamt ist eine solche Kombination eine Entlastung für… Weiterlesen »Das Lernen nicht zu leicht machen!

In einer Pause beim Lernen übt das Gehirn im Schnelldurchlauf

Man weiß schon seit langem, dass die Einführung von Pausen, die mit dem Üben von Fertigkeiten verbunden sind, die Konsolidierung dieser Fertigkeiten im Wachzustand stärkt. Allerdings sind die Mechanismen, durch die das Gehirn diskrete Handlungsrepräsentationen zu konsolidierten, zeitlich hoch aufgelösten Fähigkeitssequenzen während der wachen Ruhe bindet, nicht näher bekannt. Um diese Frage zu klären, haben Buch et al. (2021) die Magnetoenzephalographie während des Erwerbs und der schnellen Konsolidierung einer sequenziellen motorischen Fertigkeit aufgezeichnet. Dabei mussten die Probanden… Weiterlesen »In einer Pause beim Lernen übt das Gehirn im Schnelldurchlauf

Der Einfluss von Zimmerpflanzen auf Lernen und Arbeiten

Nieuwenhuis et al. (2014) haben die Auswirkungen schlanker und grüner Büros auf die subjektive Wahrnehmung von Luftqualität, Konzentration und Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie auf objektive Produktivitätsmessungen untersucht, wobei zwei Studien Längsschnittstudien waren, in denen die Auswirkungen der pflanzlichen Maßnahmen über Wochen und Monate hinweg untersucht wurden. In allen drei Experimenten wurden bessere Ergebnisse beobachtet, wenn die Büros durch Pflanzen bereichert wurden. Im Anschluss in dieses Ergebnis haben sich zwei Studentinnen in einem kleinen Experiment mit dem Einfluss… Weiterlesen »Der Einfluss von Zimmerpflanzen auf Lernen und Arbeiten

Harry Harlow

In seinen Forschungen kritisiert der Psychologe und Verhaltensforscher Harry Harlow (1949) die damaligen Ansätze zur Erklärung des Lernens bei Tieren und deren Übertragung auf den Menschen. Er merkt an, dass die meisten Versuchsergebnisse lediglich für die jeweilige untersuchte Tierart gelten und somit nicht auf den Menschen übertragbar seien, d. h., sie stifteten mehr Verwirrung als dass sie zu Erkenntnissen über das Lernen führten. Insbesondere störte Harlow die typischen Versuchsanordnungen, die meist nur eine sehr kurze Untersuchungsdauer umfasst… Weiterlesen »Harry Harlow

Tipps für besseres Lernen mit Bildern

Angenehme und positive Bilder Unser Verstand kehrt viel häufiger und lieber zu den angenehmen, schönen und positiven Ereignissen unseres Lebens zurück. Deshalb sollten beim Lernen oder Merken von Informationen, diese so umgewandelt werden, dass sie positiv und nicht negativ besetzt werden. Negative Impulse werden vom Gedächtnis ausgeklammert und nicht so tief verankert. Bewegung und Dynamik sind sehr wichtig für das Gedächtnis, denn sie ermöglichen statische Bilder zu beleben und sie somit einzigartig erscheinen zu lassen. Jeder zu… Weiterlesen »Tipps für besseres Lernen mit Bildern

Erinnern vs Lernen – stabile und flexible Netzwerke im Hippocampus

Für angenehme Erinnerungen muss man im Voraus sorgen. Paul Hörbiger Erinnerungen sind ein wichtiger Teil des Lebens, wobei über die Sinne Erlebtes in das Gehirn gelangt, wo es Netzwerke aus Nervenzellen erst zu einer Erinnerung kodieren. Daher bilden stabile Verbindungen zwischen Nervenzellen die wesentliche Grundlage von Erinnerungen. Castello-Waldow et al. (2020) haben den Hippocampus, also den Teil des Gehirns, der für Erinnerungen und das Lernen wichtig ist untersucht. Dabei hatte man sieben Tage lang mit der „Deep-Brain… Weiterlesen »Erinnern vs Lernen – stabile und flexible Netzwerke im Hippocampus

Das menschliche Gehirn ist von Geburt an bereit zum Lernen

Das menschliche Gehirn verfügt bei seiner Geburt über eine neuronale Grundausstattung, die es dem Neugeborenen gestattet, etwa etwas zu greifen oder Dinge wahrzunehmen, wobei sich dieses Grundnetzwerk neuronaler Verbindungen mit den körperlichen und sensorischen Erfahrungen, die das Kind vor und nach der Geburt macht, weiter ausformt. Je mehr der dabei entstehenden Synapsenverbindungen in Anspruch genommen, angewendet und erweitert werden, desto differenzierter ist das neuronale System des Kleinkindes. Ist etwa die Grundausstattung eines Kindes bereits eingeschränkt, entweder durch… Weiterlesen »Das menschliche Gehirn ist von Geburt an bereit zum Lernen