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Historisches

In dieser Kategorie finden sich historische Ergebnisse der wissenschaftlichen Psychologie.

Harry Harlow

In seinen Forschungen kritisiert der Psychologe und Verhaltensforscher Harry Harlow (1949) die damaligen Ansätze zur Erklärung des Lernens bei Tieren und deren Übertragung auf den Menschen. Er merkt an, dass die meisten Versuchsergebnisse lediglich für die jeweilige untersuchte Tierart gelten und somit nicht auf den Menschen übertragbar seien, d. h., sie stifteten mehr Verwirrung als dass sie zu Erkenntnissen über das Lernen führten. Insbesondere störte Harlow die typischen Versuchsanordnungen, die meist nur eine sehr kurze Untersuchungsdauer umfasst… Weiterlesen »Harry Harlow

Bild vs Wort

Eine grundsätzliche Kritik an der Vorherrschaft von Schrift und Sprache stammt von Otto Neurath, der als Initiator und Vordenker für eine bildpädagogische Wende steht, als er gemeinsam mit dem Künstler Gerd Arntz die „Wiener Methode der Bildstatistik“ – Isotypie – entwickelte. Mit Hilfe piktogrammatischer Zeichen galt ihr Versuch, statistisches Wissen in allgemein verständliche Lehrbilder zu übersetzen. Dieser visuelle Transformationsprozess hatte zum Ziel, andernfalls schwer verständliche Inhalte für die Arbeiterschaft und andere benachteiligte Gesellschaftsgruppen aufzubereiten und damit zugänglich… Weiterlesen »Bild vs Wort

Moderne Medien und Gedächtniskapazität

Nach Ansicht mancher Experten schrumpft die Gedächtniskapazität der Menschen, während das Mittelalter noch vollständig auf deren Möglichkeiten setzen konnte. Im Spätmittelalter wurde die Schrift zum großen Wissensspeicher, zugleich übten die Menschen explizit die eigene Gedächtnisleistung, denn es erschienen massenhaft Texte, die die eigene Gedächtniskapazität stärkten. Gleichzeitig breitete sich die Schriftlichkeit explosionsartig aus, wobei der Buchdruck die Antwort auf den gewachsenen Bedarf an Schriftlichkeit war, denn das händische Kopieren reichte nicht mehr aus. Als sich die Verschriftlichung verbreitete,… Weiterlesen »Moderne Medien und Gedächtniskapazität

Zitieren und Zitation

Zitat ist, was man sich nicht traut zu sagen und dann erzählt, was so ein Toter mal gesagt hat. Jürgen von Manger Wissenschaftliches Arbeiten erfordert in der Regel, seine eigenen Aussagen durch Quellen, d. h., Zitate aus der Primär- und Sekundärliteratur belegen zu können, wobei man unter Primärliteratur die Originaltexte selbst versteht, während im Gegensatz dazu Sekundärliteratur wissenschaftliche, kritische Forschungsschriften u?ber die Originaltexte (Interpretationen, Kommentare, Untersuchungen etc.) bezeichnet.  Zitate mu?ssen kenntlich gemacht und deren Quellen korrekt angegeben… Weiterlesen »Zitieren und Zitation

Epochen der Entwicklung und deren Abfolge nach Baldwin

Baldwin nahm an, dass sich die geistige Entwicklung in Epochen unterteilt, deren Abfolge universal gültig ist. Zwischen 4 und 8 Monaten besitzt ein Kind lediglich die Eigenschaften niederer Wirbeltiere, von 8 bis 12 Monaten die der höheren Wirbeltieren und erst ab 2 Jahren die geistigen Eigenschaften eines menschlichen Lebewesens. Der Ansatz von Baldwin kann auch als genetische Epistemologie bezeichnet werden, also als Ansatz, der die Art und Weise beschreibt, wie ein Subjekt objektives Wissen von seiner Umwelt… Weiterlesen »Epochen der Entwicklung und deren Abfolge nach Baldwin

Dunckers Rätsel

Von Karl Duncker, der bedeutende Arbeiten zum produktiven Denken und zu schöpferischen Problemlösungsprozessen, zur Kritik des Behaviorismus, zur Phänomenologie der Gefühle und Empfindungen und zur Psychologie der Ethik veröffentliche, stammt folgendes Rätsel: Eines Tages begann Moses bei Sonnenaufgang auf den Berg Sinai zu steigen. Er ging unterwegs mal schnell und mal langsam und machte in unregelmäßigen Abständen Pausen. Bei Sonnenuntergang erreichte er den Gipfel. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang begann er den Abstieg. Er nahm denselben Weg… Weiterlesen »Dunckers Rätsel

Warum das Human-Brain-Projekt scheitern muss

Zwar gibt es beim menschlichen Gehirn durchaus Parallelen zum Computer, denn auch das Gehirn arbeitet über kleine Stromimpulse, ähnlich wie in den Schaltkreisen auf einem Computerchip. Der entscheidenden Unterschied ist allerdings die Flexibilität, denn das Gehirn verändert ständig seine Hardware, während ein Computer eine starre Hardware besitzt, deren Chips und Schaltkreise sich nicht verändern, d.h., elektronische Schaltkreise sind nicht in der Lage, neue zu entwickeln und andere auszuschalten bzw. abzuschwächen. So sind die Versuche, im geplanten Human-Brain-Projekt… Weiterlesen »Warum das Human-Brain-Projekt scheitern muss

Dunckers Rätsel – Die Lösung

Es gibt mit Sicherheit einen solchen Punkt. Stellen wir uns vor, es war nicht nur Moses, der an verschiedenen Tagen auf- und abstieg, sondern Moses und Aaron waren gleichzeitig unterwegs. Moses stieg den Berg Sinai hinauf und Aaron ihn herab. Aaron ging dabei genauso schnell und langsam und machte die gleichen Pausen wie Moses am nächsten Tag. Irgendwo auf dem Weg mussten sich die beiden treffen, das ließ sich gar nicht vermeiden. Und das ist der Punkt,… Weiterlesen »Dunckers Rätsel – Die Lösung

In welche Richtung dreht sich das Kreuz?

Dieses rotierende Kreuz, stammt von Max Wertheimer, und ändert für den Betrachter nach einigen Sekunden (im Durchschnitt etwa alle 3s) scheinbar auch die Rotationsrichtung – der Wechsel der Bilder von + und x erfolgt jeweils nach 130 Millisekunden. Wertheimer (1880-1943) gilt als Begründer der experimentellen Gestaltpsychologie – seine klassische Untersuchung über das Sehen von Bewegungen ist das bekannte Phi-Phänomen, wobei es sich dabei um keine Täuschungen im echten Sinne handelt, denn die Wahrnehmung der Rotation läßt sich… Weiterlesen »In welche Richtung dreht sich das Kreuz?