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Konditionierung: Arten von Verstärkern und deren Beeinflussung


Primäre und sekundäre Verstärker
Man unterscheidet verschiedene Arten von Verstärkern. Zwei klassische Formen sind: Primäre Verstärker und sekundäre Verstärker. Primäre Verstärker sind jene Verstärker, die Grundbedürfnisse wie etwa Hunger, Anschluss oder sexuelle Bedürfnisse befriedigen. Sekundäre Verstärker können, treten sie zusammen mit primären Verstärkern auf, schon alleine als Verstärker dienen – sie sind quasi Stellvertreter der Verstärker  (stellvertretende Verstärkung). Ein klassisches Beispiel dazu ist Geld, das alleine zwar keine Befriedigung liefert, jedoch in Güter und Dienstleistungen getauscht werden kann.

Premack Prinzip
Ferner hat sich gezeigt, dass bereits anitizipiertes Verhalten als Verstärker dienen kann, d. h., ein Verhalten, das Menschen gerne und oft tun, hat eine verstärkende Wirkung. Wird Kindern etwa nach den Hausaufgaben ein Kinobesuch versprochen, so wird u. U. die Auftretenswahrscheinlichkeit der Handlung, dass die Hausaufgaben gemacht werden, erhöht.

Token-Konditionierung
Ähnlich zu sekundären Verstärkern, gibt es das Prinzip, für eine Verstärkung so bezeichnete Token zu vergeben. Diese können dann später – nach ausreichender Akkumulation von Token – gegen anderen Dinge, Handlungen, Dienstleistungen etc. eingetauscht werden. Häufig findet das Prinzip bei einer Verhaltensformung Anwendung, wenn in therapeutischen Einrichtungen die Handlungsweisen der PatientInnen in einer bestimmten Art und Weise geformt werden soll.  Dabei haben sich konkrete Verstärkerpläne herauskristallisiert, die zu unterschiedlichen Konsequenzen führen, was das Lernen und besonders auch das Vergessen (Extinktion) betrifft. Die verschiedenen Formen solcher Verstärkungspläne sollen kurz vorgestellt werden:

Kontinuierliche Verstärkung
Hier wird bei jeder gewünschten Reaktion verstärkt. Dies führt zu einem starken Anstieg der Lernkurve. Die Person lernt also schnell, vergisst aber auch ebenso schnell wieder.
Intermittierende Verstärkung
Hierbei wird nicht jede gewünschte Reaktion verstärkt, sondern etwa jede zweite, dritte etc. Zwar steigt hier die Lernkurve erwartungsgemäß nicht so steil an, jedoch fällt die Vergessenskurve auch weniger steil ab – der Extinktionsgrad ist daher kleiner.
Intervallverstärkung
Bei dieser Methode wird erst nach einer bestimmten Zeit verstärkt und nicht sofort nach einer Aktion.
Quotenverstärkung
Bei dieser Variante verstärkt man erst, wenn eine bestimmte Anzahl von gewünschten Reaktionen erfolgt ist.

Eine weitere Variante, auf die Verstärkung eines Verhaltens Einfluss zu nehmen, ist das Shaping (oft auch als Approximation bezeichnet). Hier wird nicht erst die komplette Handlung verstärkt, sondern bereits jede Annäherung an eine gewünschte Handlung. Soll etwa eine Taube auf einen roten Punkt auf einer ovalen Scheibe picken, so wird bereits verstärkt, wenn die Taube den Kopf zur Scheibe bewegt, wenn sie zur Scheibe schaut, wenn sie sich der Scheibe nähert, wenn sie auf die Scheibe pickt und schließlich, wenn sie den roten Punkt auf der Scheibe trifft. Besonders dient diese Technik dem Erlernen komplexerer Handlungsweisen. Auf diese Weise können auch recht unnatürliche Handlungsweisen bei Tieren konditioniert werden, wie es etwa in einem Zirkus der Fall ist.

Was dabei möglich ist, zeigt dieses Video:

(https://www.youtube.com/watch?v=txq_BogA1NM&)

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2 Gedanken zu „Konditionierung: Arten von Verstärkern und deren Beeinflussung“

  1. Pingback: Sie küssen und sie schlagen uns – vom operanten Konditionieren

  2. Hallo hier schleichen sich im Text viele „reichen“ ein. Scheint ein Fehler im „Schreib-Text-Programm“ zu sein. Gruß T.

    Danke für den Hinweis! Wurde korrigiert.
    W.S.

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