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Philosophische Grundlagen

Die Philosophie der Psychologie bezieht sich auf die philosophischen Voraussetzungen der Psychologie und thematisiert das Wechselverhältnis der beiden Bereiche, d. h., sie dient der kritischen Prüfung der Prinzipien, die psychologisches Handeln bestimmen und beeinflussen. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die Wissenschaften Philosophie und Psychologie historisch eng verbunden. Bekannte Psychologen wie Wilhelm Wundt, Hermann Ebbinghaus oder Carl Stumpf waren Lehrstuhlinhaber der Philosophie. Karl Jaspers wurde in Psychologie habilitiert, bevor er in die Philosophie wechselte. Mit Aufkommen der Naturwissenschaften orientierte sich die Psychologie theoretisch und methodisch an den naturwissenschaftlichen Paradigmen ihrer Zeit. Die Philosophie versuchte sich mit dem Fokus auf Logik und Begriffsanalyse und ihrer nicht-empirischen Herangehensweise von der Psychologie abzugrenzen. Bis heute greifen beide Wissenschaften auf ähnliche Begriffe wie Bewusstsein, Wahrnehmung, Emotion, Urteil oder Denken zurück, jedoch wird selten interdisziplinär zusammengearbeitet, nicht zuletzt auch deshalb, weil in den letzten Jahrzehnten der naturwissenschaftliche Ansatz etwa in Form der Gehirnforschung noch mehr Gewicht erhalten hat.