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Dominanzstreben erworben oder angeboren?

Wissenschaftler untersuchten die Gehirne von Makaken, die in kleinen Gruppen zusammenlebten und deren sozialen Rang innerhalb dieser Gemeinschaft vorher bestimmt worden war. Dabei zeigte sich, dass bei besonders dominanten Tieren drei Gehirnareale vergrößert waren: die Amygdala, die beim Lernen und bei der Verarbeitung von sozialen und emotionalen Informationen eine wichtige Rolle spielt, sowie der Hypothalamus und die Raphekerne, eine Gruppe von Kernen des zentralen Nervensystem, die sich über den gesamten Hirnstamm verteilt und entlang der Medianlinie an der Naht der beiden Hirnstammhälften liegen und gemeinsam die Ausschüttung von Botenstoffen und Hormonen wie Serotonin oder Oxytozin kontrollieren. Bei Tieren, die sich eher unterordnen, war hingegen das Striatum, eine Region, die unter anderem Entscheidungen und Handlungen bewertet, vergrößert. Auch die Aktivität in den entsprechenden Regionen variierte zwischen den dominanten und den unterwürfigen Tieren, wobei sich die Größe der Gruppe, in der die Tiere lebten, in der Menge an grauer Substanz in jenen Arealen widerspiegelte, die mit sozialen Funktionen verknüpft sind. Eine Kausalbeziehung lässt sich hingegen nicht festmachen, denn möglicherweise sind die Unterschiede in den Gehirnen der Primaten bereits von Geburt an vorhanden und geben somit den Ausschlag dafür, wer zum Alphatier wird und wer nicht.

Quelle
Zeibig, D. (2014). Sozialer Rang spiegelt sich im Gehirn wider. Spektrum News vom 4. September 2014.


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